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25 Jahre Frankenstadion: TOLLE SIEGE und BITTERE NIEDERLAGEN

Donnerstag, 29. September 2016

203. KOLUMNE „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
www.mittelbayerische.de

Print vom 30.09.2016

Vor genau 25 Jahren wurde mit einem großen Frankenfest unser wunderbares und in Deutschland einmaliges achteckiges (!) Frankenstadion nach einem mehr als nötigen Umbau feierlich eröffnet. Am Sonntag, dem 29. September 1991, durfte ich als Moderator mit dabei sein und hab‘ noch heute wunderbare bunte Bilder von damals im Kopf.

Bei jeder meiner FCN-Museums-Führungen weise ich auf das elegante rechteckige Stadion-Herzstück des Club-Museums hin, in dem die gesamte Geschichte des 1. FC Nürnberg auf vielfältige Weise und mit modernster Technik vor Augen geführt und zum Beispiel mit 116 Mannschaftsfotos und 75 Filmen und Hörbeispielen sowie 250 Zusatzfotos unzählige Erinnerungen weckt.

Zu den für mich unangenehmsten Erinnerungen in diesem luftigen Stadion mit dem glücklichen, weil unbeeinträchtigt ganzjährig der Natur ausgesetzten Rasen, zählt der letzte Spieltag der Saison 1998/1999. Als der Club als Zwölfter (!) und scheinbar längst gegen den Abstieg gesichert, gegen den SC Freiburg antrat und ich früh ahnte und im Radio laut sagte und klagte, dass sich an diesem schwarzen letzten Mai-Samstag 1999 alles gegen den FCN verschworen hatte. Am bitteren und merkwürdigen Ende stieg der Club wieder mal ab. Ich meldete mich verzweifelt „vom Abgrund“.

Zu den anderen bitteren Stunden im 1928 von Ernst-Otto Schweizer entworfenen Stadion zählen viele und oft auch unnötige Niederlagen, zum Beispiel häufig auch gegen die Nachbarn aus Fürth – so wie vor knapp zehn Tagen beim 1:2. Aber auch gegen Bielefeld gab es Spiele in diesem Frankenstadion, die ich nie vergessen werde: Zum Beispiel jenes vom 22. Oktober 2005, als unser Club bis kurz vor Schluss führte um dann doch noch 2:3 zu verlieren.

Oder auch das 2:2 nach 2:0-Führung im April 2008, das vorentscheidend für den siebten Abstieg des 1. FCN war. Doch gegen eben diese Bielefelder hat der Club am vergangenen Sonntag (mehr …)

EIN SPIEL FÜR DIE HISTORIE

Mittwoch, 28. Oktober 2015

185. Kolumne “ Wir rufen Günther Koch “
NEUMARKTER TAGBLATT / MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 29.10.2015
www.mittelbayerische.de
186. KOLUMNE  am 04.11. für Print vom 05.11. ebenfalls hier

Jetzt reicht’s für den FCNnicht mal mehr dazu, gegen den Tabellenletzten in Duisburg in einer noch dazu niveaulosen Partie was Zählbares zu zeigen oder gar mitzunehmen. Traurig aber wahr. Null zu Null mit scheinbar lauter Nullingern auf beiden Seiten. Wie will man denn da gegen Fortuna Düsseldorf im Pokal die nötigen Tore ins Netz der Fortuna und das nötige Geld in die wartende Kasse unseres Clubs schießen?
Dachte ich seit Samstag, Sonntag und auch noch Montag – bis vorgestern… Zwischendrin dann die fatalen Zahlen, Lügen und Gedanken zu dem 6,7 Millionen Kulturbeitrag des DFB an die FIFA. Angeblich, um das Sommermärchen 2006 möglich zu machen…Dann, Dienstagabend, das wichtige Pokalspiel gegen Düsseldorf, das der Club überhaupt nur mit Riesen-Dusel im Sommer in Aalen erreicht hat: nach einem Elfmeter-Vorbeischießen…
Immer, wenn ich an Fortuna Düsseldorf denke, fallen mir meine zweitschlimmsten Sätze ein, die ich je nach einem Clubspiel ins Mikrofon rief: „Das war das Spiel, das Sie liebe Zuhörer, nicht sehen mussten! Seien Sie froh!“ Kargus, Weyerich, Eder, Stocker, Lieberwirth und Dreßel spielten 1982, wenige Tage vor dem Pokal-Finale gegen Bayern München ebenfalls an einem Dienstagabend und ebenfalls an einem 27. unter Flutlicht Unentschieden 2:2 gegen diese Fortuna.Mit gemischten Gefühlen fuhr ich also am Dienstag rüber ins Grundig-Stadion, das bald wieder Frankenstadion heißen wird.
Dort kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was für eine Fußball-Gala unserer Cluberer! 5:0 hieß es nach 69 Minuten und ich schrie und sang mir auf der fast leeren Haupttribüne zusammen mit meinen Aufsichtsratskollegen (mehr …)

Letzte Ausfahrt 1.FCN

Donnerstag, 30. Juli 2015

180. KOLUMNE „Wir rufen Günther Koch“
für NEUMARKTER TAGBLATT/M ITTELBAYERISCHE ZEITUNG
PRINT vom 31.07.2015
vgl.auch:

www.mittelbayerische.de

Es gibt Schlimmeres. Richtig! Und dennoch Quatsch. Es gibt Wichtigeres. Auch richtig! Und abermals Quatsch. Denn zumindest dann, wenn’s um den Club geht, wird alles zur Nebensache und anderes einfach ausgeblendet. Mein Dienstag-Taxifahrer in Freiburg konnte und wollte das am Tag nach der 3:6-Klatsche unserer Cluberer nicht begreifen.

Er hatte natürlich Recht, denn er kommt aus dem Irak und hat ganz andere Sorgen. Doch ab und zu muss man sich einfach ablenken von den bedrückenden wichtigen Nöten, Intrigen und Kriegen dieser dreckigen weiten und doch so nahen Welt und sich dem früheren Sport und mittlerweile übel riechenden Fußball-Gewerbe zuwenden. Auch hier wird nicht nur auf dem Platz getrickst bis zum Geht- Nicht-Mehr. Siehe meine letzte Kolumne im Mai: „Nur die Kleinen weinen“. Vier Tage später folgte ein peinliches Gräfe-Freistoß-Geschenk an den HSV gegen den KSC. Ob der KSC vielleicht jetzt was gut hat für die neue Saison und dann eben 2016 aufsteigt? Unglaublich!

Und der 1. FCN? Steigt er auf oder ab oder bricht er gar auseinander? Bei diesem früher einmal ruhmreichen Verein, der zweitklassig rumdümpelt, gehört es mittlerweile offenbar zum erlaubten Ton, dass sich Club-Fußball-Spieler nach Niederlagen fast ausziehen (in Karlsruhe vor einem Jahr) oder nun sogar in einer Nacht-Sprech-Stunde auf einer Autobahn-Raststelle einem Nacht- und Nebel-Verhör unterziehen müssen.

Dadurch aber verschreckt man normal tickende Fans und vor allem wichtige Sponsoren. Nichts gegen die Ultras (mehr …)