Vorsicht vor den Betzebube..!

208. Kolumne  „Wir rufen Günther Koch“      
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
        vgl.auch www.mittelbayerische.de
        Print 19.12.2016
209. Kolumne am 23. für 24./25./26. Dezember 2016

Sieben Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz wären nicht die Welt, liebe Cluberer! Die eurostarken Aufstiegs-Favoriten VfB Stuttgart und Hannover 96 haben am vierten Advent vier Punkte verloren!

Doch zunächst zu einem anderen Thema: Selbstverständlichkeiten sind im bezahlten Sport leider längst keine Selbstverständlichkeiten mehr. Daher beginne ich heute mit einem Lob an zwei Fürther Spieler: Zunächst meinen großen Respekt vor Sascha Burchert, der in seinem jungen Fußballer-Leben schon einiges mitgemacht hat: Am Freitagabend in Düsseldorf entschied er unmittelbar vor Schluss auf Befragen der Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus beim Stand von 1:1 auf Eckstoß für Fortuna, weil er zugab, den Ball mit den Fingerspitzen noch berührt zu haben.

Wenige Augenblicke nach dem Spiel sagte der Spieler Robert Zulj auf die hinterhältige Reporter-Frage, ob der Interims-Trainer Radoki bleiben solle: „Egal – für mich ist allein entscheidend, ob ich spiele oder nicht!“ Da lacht mir das Herz. Auch hierzu: Respekt!

Ehrlich gesagt – und jetzt geht’s zum Club: Machen wir uns nichts vor – 25 Punkte nach 17 Spielen zum Ende der Vorrunde der Saison 2016/2017 in der Zweiten Bundesliga, wohlgemerkt mittlerweile bereits zum dritten Mal seit dem 2014er Abstieg, wäre mehr als ein schwacher Trost. Wie gesagt: wäre – für den 1. FCN und für seine Fans.

Doch Vorsicht, liebe Freunde, es kommt der 1. FC Kaiserslautern. Allein zu diesem Gegner und meinen aufregenden Stadion-Erlebnissen als Reporter von Spielen unserer Cluberer, aber auch des FC Bayern München und des TSV 1860 München gegen die Betzebuben aus der Pfalz fallen mir so viele fast unglaubliche Geschichten ein, dass ich eine Stunde allein über die Begegnungen der Jahre 1988, 1997, 1999, 2005 und 2006 sowie deren Konsequenzen für den 1. FC Nürnberg, die Bayern aus München, die Löwen und mich persönlich philosophieren könnte.

Übrigens spielten 2006 neben Kaiserslautern und 1860 auch der FC Augsburg, der SC Freiburg, der 1. FC Köln und Eintracht Braunschweig in dieser Zweiten Liga. Der 2004 gegründete FC Ingolstadt kickte vor zehn Jahren noch in der Regionalliga, genauso übrigens wie Darmstadt 98.

Der bezahlte Fußball hat sich wegen des immer entscheidenderen Faktors Geld grundlegend verändert – leider. Meine Gedanken, fünf Tage vor Weihnachten, kreisen also heute nicht nur um das möglicherweise sogar richtungweisende Montagsspiel gegen den 1. FCK, sondern auch um die Zukunft unseres Vereins 1. FC Nürnberg.

Über die soll ja im Jahr 2017 entschieden werden. Dazu in meinem Vorrunden-Rückblick und Rückrunden-Ausblick in wenigen Tagen an dieser Stelle mehr.

Jetzt aber erst einmal bitte so clever wie in Düsseldorf spielen und auch die Lauterer 2:0 besiegen! Dann sehen wir entspannt weiter. Hofft zumindest, optimistisch wie immer,

Euer Günther Koch

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