Ein möglicherweise historischer Tag für den CLUB

198. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
www.mittelbayerische.de
Print vom 23.05.2016

„Der Club braucht ein Tor!“ So stand es an dieser Stelle am Tag des ersten Relegationsspiels geschrieben. Nun, am Tag des zweiten Relegationsspiels, dem womöglich historischen 23. Mai 2016, gilt dieser Satz erst Recht. Der Club hat zwar das Tor in Frankfurt zum 0:1 gut geschrieben bekommen aber nicht selbst erzielt: „Eigentor!“ rief ich ins -FCN-Fan-Radio-Mikro und der hervorragende junge Kollege Christian Klug und ich wussten im ersten Moment gar nicht so recht, ob wir nicht zu laut jubeln: der unglückliche Schütze des Eigentors auf Seiten der Frankfurter Eintracht hatte nach einer Krebs-Diagnose in den Tagen und Stunden vor dem Spiel schon genug mitmachen müssen.

Also nannte ich den Namen des „Torschützen“ zunächst bewusst nicht! Heute und hier wiederhole beziehungsweise ergänze ich unter dem Eindruck der 90 Minuten in Frankfurt: „Der Club braucht ein selbst erzieltes Tor!“ Ohne ein selbst geschossenes Tor ist noch nie eine Mannschaft durch die Relegation nach oben gekommen. Zu oft darf man nämlich nicht das Glück für sich beanspruchen.

Stellt sich die Frage: Wer soll das Bundesliga-Tor für den Club am 23. Mai aufsch(l)ießen? Cedric Teuchert, der junge nahezu perfekte und den Frankfurter Spielern weitgehend unbekannte Techniker? Am beruhigsten schon vorher einer der beiden besten Torschützen der Saison, also Niclas Füllkrug oder Guido Burgstaller! Zu wünschen wäre es beiden und dem Club! Oder wird es vielleicht gar der ligabeste Passspieler Even Hovland mit 80 Prozent (!) angekommenen Pässen, den Club-Trainer RenéWeiler in Frankfurt als „Überraschungs- Mittelstürmer“ in der Schlussphase präsentierte. Dieser Kunstgriff irritierte die Eintrachtler aus meiner Sicht unterm Frankfurter Tribünendach endgültig.

Nur auf 0:0 im Rückspiel zu spielen (im 4-4-1-1-System), kann ins Auge gehen. So schwach ist die Frankfurter Eintracht nämlich nicht. Im Gegenteil: sie war uns in Frankfurt aber haushoch überlegen, so dass das 1:1 fürwahr ein Traumergebnis für den 1. FC Nürnberg ist! Möglich und für den achten (!) Club- Aufstieg ausreichend wäre für den 1. FCN im Rückspiel sogar ein 0:0. Dies vor allem dank der in Frankfurt bewiesenen hervorragenden Abwehrarbeit von Dave Bulthuis, Georg Margreitter, Laszlo Sepsi (was manche nicht begreifen wollen) und Miso Brecko.

Aber bereits ein einziges Törchen der Gäste – bitte um Himmels Willen kein Eigentor unserer Cluberer – und alles kann vorbei sein mit unserem Traum von der Bundesliga. Und bei einem 1:1 käme es zur Verlängerung beziehungsweise notfalls zum Elfmeterschießen wie am Samstagabend in Berlin beim DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Ob dann kurz davor FCN-Trainer René Weiler (wie 2007 Hans Meyer ) statt Schäfer den zweiten Torhüter, in dem Fall Patrick Rakovsky, ins Tor stellt, um die dann verwirrten Gegner aus dem Konzept zu bringen? Alle Fans des bayerischen Fußballs sollten am Montag aus vielen guten Gründen – acht Derbys winken – – Club-Fans sein! In diesem Sinne…

 

 

 

 

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