EIN SLALOMLÄUFER beim 1.FCN

187. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 12.11.15
vgl.auch www.mittelbayerische.de

„BERLIN, BERLIN, wir fahren nach BERLIN!“ – So skandierten die Clubfans in BERLIN  beim 1. FC Union nach dem letztlich glücklichen aber hochverdienten Ausgleichstor der Cluberer durch den Youngster Patrick Erras zum 3:3 in der Alten Försterei. Dabei hätte der Club nach dem frühen 0:1-Eigentor des Berliners Leistner schon vor der Halbzeit drei Punkte im Sack haben können, hätte Alessandro Schöpf die hochkarätige Chance zum 0:2 in der 9. Minute nicht so lässig verschenkt und Thorsten Kirschbaum beim Distanzschuss von Trimmel nicht daneben gegriffen.

Also wieder nur ein Unentschieden! Allerdings nach einem 1:3-Rückstand in der 58. Minute. Dann, urplötzlich in der 65. Minute: ein fulminanter Slalom-Solo-Lauf zum 3:2-Anschlusstreffer durch Alessandro Schöpf! Als ob er mit dem 1. FCN-Ski-Verein, den es neben sechs weiteren Einzelvereinen im Dachverein 1. FCN auch gibt, ein Video drehen wollte! Schöpf kann so viel, zeigt es aber oft nur phasenweise. Nach BERLIN wird die Mannschaft in dieser Saison jedoch höchstens dann noch mal fahren, wenn am Mittwoch, 16. Dezember, 19 Uhr, daheim die BERLINER Hertha, Bundesliga-Vierter (!), im Pokal-Achtel-Finale geschlagen wird. Das wird sicher sehr schwer, ist aber nicht unmöglich.

Was mir aber jetzt schon stinkt, ist die Tatsache, dass Hertha vor und nach dem Pokalspiel einen Tag mehr Pause hat, insgesamt also zwei Tage! Das, liebe Freunde vom DFB, geht nun mal gar nicht. Bitte sofort ändern!

Zurück zur 2. Bundesliga, von mir schon seit Jahren in „Sardinenbüchsenliga“ oder „Gedrängeliga“ umgetauft. Bei Vergleich aller bisherigen Spiele in den beiden ersten Profi -Ligen fällt zweierlei auf: Bayern München und mit Abstrichen auch Borussia Dortmund spielen einen Fußball vom andern Stern und thronen mit Höhenunterschied über den Mitläufern Wolfsburg, Hertha und Schalke 04.

Zweitens fällt auf, dass in der Ersten Liga bisher nur ein Fünftel (21 Prozent) aller Spiele (23 von 108) Unentschieden endeten, während in der 2. Bundesliga von 126 gespielten Spielen doch tatsächlich 42 Remis endeten. Das sind 33 Prozent aller Spiele.

Im Klartext: Nur Siege und damit Drei-Punkte-Spiele bringen einen in dieser „Unentschieden-Liga“ nach vorne. Unentschieden helfen Unbeteiligten, nützen einem selbst aber wenig bis nichts. Und genau das ist die Situation unseres 1. FCN nach 14 Spieltagen: Sechs Unentschieden bei nur vier Siegen bedeuten 18 Punkte und Platz 10. Umgekehrt: vier Unentschieden und sechs Siege bedeuteten 22 Punkte und Platz 4!

Genau das hat der nächste FCN-Gegner geschafft: Eintracht Braunschweig. Die kommen am Montag in elf Tagen. Bitte bloß kein Unentschieden mehr! Lieber einmal verlieren, danach aber zweimal gewinnen. Nur so geht’s nach oben. Und da will unser großer Gesamt-Verein 1. FC Nürnberg, der CLUB, schließlich hin.

 

 

 

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