Zwölf haben einen Traum

174. Kolumne “ Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
vgl.auch www.mittelbayerische.de
Print vom 11.12.14
175. Kolumne hier am 18.12. für 19.12.

60 61 68! Nein, das ist keine Telefon-Nummer – das sind Punkte! Punkte, die in einem halben Jahr, also am Pfingst-Sonntag, zum Aufstieg aus der Sardinen-Büchsen-Liga alias Zweite Bundesliga in die Fernseh-Millionen-Liga Bundesliga führen. Jetzt, da überall die Kassen an den Weihnachtsmärkten klingen, biegt die Leere-Kassen-Liga Zweite Bundesliga nach 16 absolvierten Spielen gerade mühsam auf die Zielgerade ein: Noch einmal 90 Minuten Hoffen, Meckern, Jubeln, Zittern, Bangen – dann ist die Hinrunde 2014/2015 vorbei und unser Nürnberger Club hat 23 Punkte auf seinem Konto.

23 Punkte allerdings nur, wenn Alessandro Schöpf, Jakub Sylvestr (bisher zusammen zehn von 18 FCN-Toren) und Freunde am Sonntag kurz nach dem Mittagessen in Aalen oft genug ins gegnerische, von einem Torhüter namens Daniel Bernhardt gehütete sowie von den tapferen Dennis Chessa, Phil Ofosu-Ayeh, Leandro und Oliver Barth aufopferungsvoll verteidigte Tor im kleinen, nur 14 500 Zuschauer fassenden Stadion am Stadionweg 3 in Aalen treffen. Auch der Tagblatt-Kolumnist wird vor Ort sein.

Vor dem Sturm der Sportfreunde vom „Verein für Rasensport“, der im zweiten Meisterjahr des 1. FCN, also 1921, gegründet wurde, braucht sich die FCN-Abwehr wohl kaum zu fürchten. Die Aalener haben in 16 Spielen erst mickrige 13 Tore erzielt. So wenig wie sonst keiner! Der Club schoss nicht gerade berauschende 18. Das lässt sich sicher verbessern. Aber: Mit 27 Gegentoren in 16 Spielen hat der Club trotz des mittlerweile berücksichtigten und modern mitspielenden guten Tor-Spielers Patrick Rakovsky immer noch die zweitmeisten Gegentore, nämlich zum Vergleich: Jeweils nur elf (!) Gegentore passierten im selben Zeitraum Tabellenführer FC Ingolstadt, dem Karlsruher SC sowie RB Leipzig.

Selbst die Spieler des abstiegsgefährdeten VfR Aalen in der schönen baden-württembergischen Ostalb mussten bisher nur 20 Mal während des Spiels mit dem Ball missmutig zurück zum Anstoßpunkt.

Noch sind das zwar alles nur Rechenspiele, die aber einiges aufzeigen: Nach dem berechtigten, verdienten, wichtigen, gleichwohl auch bitter nötigen und dennoch irgendwie auch glücklichen und vor allem knappen 2:1-Sieg gegen bedauernswerte, wirklich nicht vom Glück oder dem Unparteiischen begünstigte Löwen vom TSV 1860 glaub‘ ich nicht, dass der 1. FCN noch irgendetwas mit dem Abstieg in die Dritte Liga zu tun haben wird. Zu schwach sind da jene sechs Mannschaften, die hinter dem Club stehen. Zu ausgeglichen, weil letztlich besser, aber sind zwölf andere Mannschaften. Von diesen träumen fast alle, außer vermutlich den Aufsteigern FC Heidenheim und SV Darmstadt 98 (erst zwölf Gegentore!), folgenden Punkte-Traum: 60 61 68. Ab 60 Punkte bist Du nämlich dabei im Kampf um die Relegation oder sogar den direkten Aufstieg. Also: Auf einen möglichst deutlichen Zu-Null-Sieg beim VfR Aalen hoffend…

 

 

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2 Antworten zu “Zwölf haben einen Traum”

  1. michael sagt:

    Ob nun die anderen Mannschaften schlechter sind als der Club, sei einmal dahingestellt. Sich aber auf 2 spieler zu verlassen, könnte schon extrem gefährlich werden. Mit dieser denkweise sind wir abgestiegen, nach dem Ausfall von Ginczek brach das Angriffspiel von Verbeek zusammen. Von daher sollte das alleine Warnung genug sein. natürlich musss man sich hinterfragen , sind verpflichtungen in der Winterpause sinnvoll, wenn man im Niemandsland der tabelle steht, andererseits ist das Sturmproblem nicht abzuweisen. dazu fehlt , wie der neue Trainer richtig feststellte die Kreativität. Und wie sagte es unser Ehrenpräsident richtig, eine solche verpflichtung kann auch ein Vorgriff auf die neue Saison sein. Ich wünsche allen Verantwortlichen des Club`s ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch. Hoffen wir, das es gelingt, den verein wieder in eine erfolgreichere zukunft zu führen. In diesem Sonne ein frohes fest Michael

  2. GueKo sagt:

    Danke!!und in demselben Sinne!

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