ES TAT SO GUT…

158. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Printausgabe vom 28.03.2014
vgl.auch
www.mittelbayerische.de

Es tat so weh! Es tat so gut! Es war so schlimm! Es war so schön! Und all das innerhalb von drei Tagen an gleichem Ort und gleicher Stelle! Solche Stimmungswechsel kann nur der Fußballsport bieten und genau das macht ihn für uns alle so unheimlich, will sagen so unheimlich reizvoll.

Erst – und zwar am Sonntag – die bittere, desillusionierende 2:5-Klatsche für unseren in der Saison 2013/2014 von Aluminium-Pech, Schiedsrichterschwächen und unglaublichen Verletzungssorgen nur so gebeutelten 1. FCN. Dann – und zwar am Mittwochabend – das großartige 2:0 gegen einen weiteren von sieben Mitbewerbern um die begehrten Plätze 15 bis zwölf in der Bundesliga. Erst die peinliche Niederlage gegen die Frankfurter Eintracht, dann der tolle und verdiente 2:0- Sieg gegen den VfB Stuttgart.

Blanke Tristesse am trüben Sonntagnachmittag und unbändiger, fast nicht mehr für möglich gehaltener Sieger-Jubel am Mittwoch unter Flutlicht kurz vor 22 Uhr. Und das bei sternenklarer Nacht: Das Grundig-Stadion bebte und funkelte….

Noch völlig niedergeschlagen vom Sonntag und dem verpassten, hier aber vor einer Woche groß angekündigten positiven „Effekt“ eines ersten „Endspiel“-Sieges um den Klassenerhalt in der Bundesliga, suchte ich am Dienstagabend wieder mal Ablenkung, frische Oberpfälzer Luft und Erholung beim rührigen SV Seligenporten. Und was erlebe ich da? Beim verdienten 1:0-Sieg der Klosterer in der Regionalliga Bayern gegen den SV Schalding-Heining mosert doch glatt der gute Distler Hans: „Solche Tore mog i fei net!“ Dabei war das Tor schön von Christian Knorr über die rechte Außenbahn vorbereitetet und innen – bei Nebel übrigens nicht für alle erkennbar – durch Cem Ekinci vollendet. „Tor ist Tor“ kann ich da nur sagen und vor allem, wenn es das Siegtor ist, vergisst man es nicht so schnell!

Zurück vom Luxus-Denken des Distler Hans und dem SV Seligenporten nur gute 30 Kilometer weiter nördlich nach Mittelfranken zum 1. FC Nürnberg. Was dort Trainer Gertjan Verbeek, sein Co-Trainer Raymond Libregts, der stille Marek Mintal sowie alle anderen Betreuer und Verantwortlichen – allen voran Sportdirektor Martin Bader – innerhalb von knapp drei Tagen im täglichen Miteinander mit den teils blutjungen und natürlich verängstigten Perspektiv-Spielern, die sieben (!!) Verletzte oder Gesperrte ersetzen mussten, bewirkt hat, verdient größte Anerkennung.

„Wir sind der Club!“ ist keine leere Formel, sondern wird am Neuen Zabo gelebt! Nun also geht’s am Samstagabend zum nächsten „Endspiel“ nach Freiburg. Und damit eins klar ist, lieber Distler Hans: Ich mag jedes Tor! Was nützten uns die beiden Traumtore vom Josip Drmic und dem Jose Campana gegen Frankfurt? Gar nix! Zwar waren auch am Mittwoch die beiden Drmic-Tore gegen den VfB ein echter Traum – vor allem wie sie herausgespielt wurden – aber in Freiburg ist mir jede Art von Tor für den Club recht. Und wenn’s a echter „Ratzn“ is’ – Hauptsach’ der Club holt was!

 

 

 

 

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20 Antworten zu “ES TAT SO GUT…”

  1. Pressespiegel 28.03.2014 | Greinmeicherla sagt:

    […] Es tat so gut… guenter-koch.de […]

  2. GueKo sagt:

    DANKE!
    RSG
    GüKo

  3. uli sagt:

    Morgen muss es wieder gut tun!
    Dann können wir mal unser Bierchen aufmachen und a frängische Brodwoscht dazu … uli

  4. GueKo sagt:

    Deshalb, dazu und ÜBERHAUPT:
    dringender Buchtipp:“Die Reise durch Franken“ neu: von Matthias Egersdörfer und Jürgen Roth

  5. Manfred sagt:

    Ein paar Daten zum Angstgegner:

    Bundesliga-Bilanz:

    3-5-9( 18:26 Tore)

    Davon in Freiburg:

    2-2-5 (11:13)

    Davon in Nürnberg:

    1-3-4 (7:13)

    Letzter Bundesliga-Sieg gegen Freiburg datiert vom 12. März 2005, in Freiburg. Heißt, wir sind seit 9 Bundesligaspielen sieglos gegen den SC Freiburg.

    Der letzte Sieg (2. Bundesliga eingeschlossen), ich erinnere mich noch genau an den Spielzug zum 1:0, gelang am 23. März 2009. Ändert nichts an den 9 sieglosen Partien in Serie.

    Spiele im März in Freiburg lassen also trotz der grausigen Serie hoffen …

  6. GueKo sagt:

    und bei dem letzten Sieg dort hatten wir GLÜCK-und wie…!!!

  7. Töffi sagt:

    Gibt es eigentlich immer noch Clubfans, die den SC Freiburg sympathisch finden? Nach den Vorkommnissen am Samstag und all dem Leid, das dieser Verein uns in den vergangenen Jahren angetan hat?

  8. uli sagt:

    beim letzten Sieg hatten wir auch den Marek mit seinem Riecher und die zwölften Männer mochte uns noch mehr…
    Es tat also am Samstag wieder richtig weh.
    Fakt ist, die Wochen der Wahrheit scheinen vorbei und wir wissen nix…gar nix! Das kann auch gut sein…

  9. camillo sagt:

    Die letzten Tage haben uns mächtig einen mitgegeben: 1.) die Niederlage in Freiburg und – viel schlimmer: 2.) die Schlagzeilen um unseren Trainer Verbeek und 3.) das Verhalten mancher, unter der Fahne des Ruhmreichen mitschwimmender Chaoten in Freiburg (Randale)…
    1. kann ich eher wegstecken als 2. und v.a. 3.
    Ich hoffe einfach, dass das in diesem Jahr irgendwie gut ausgeht, weil diese junge, entwicklungsfähige Mannschaft insgesamt einen guten Charakter hat (Ausnahmen ausgenommen ;=)
    Zumindest dachte ich mir das am vergangenen Mittwoch im Stadion gegen den VfB, als die Jungs trotz einer zerfahrenen Anfangsphase nicht die Ruhe verloren und sich ins Spiel gekämpft und letztlich verdient gewonnen haben! Das ist meine Mannschaft, das sind meine Jungs!!! :)…und ich werde bis zum 34.Spieltag mit ihnen fiebern!
    ABER: WENN, ja WENN (!) das so stimmt mit dem „Überfall“ auf das Freiburger Fanhaus, muss man sich zur Zeit als Club-Fan dennoch schämen…

  10. uli sagt:

    Bringen wir am Samstag noch elf Mann zusammen?
    Was sagen die Trainingseindrücke?

  11. GueKo sagt:

    Angha: Schwächen beim (ungestörten!!) Flanken: Bälle kommen flach statt HOCH und scharf, Marvin Plattenhardt wieder giftiger, griffiger, bissiger und gut. Kiyo und Campa GUUT! (Verletzung scheint mir-hoffentlich- nicht so schlimm zu sein. Balitsch GUT und einfach nüchtern, sicher-ohne jeden Firlefanz. Kann noch wichtig für IHN und für uns werden. Hlousek verbessert.Feulner emsig und zuverlässig.Colak und Gärtner auf der LAUER..

  12. Töffi sagt:

    Hallo Günther,

    ich hab’s auch schon an einer anderen Stellen geschrieben:

    Wenn eine Mannschaft sechs ihrer letzten sieben Spiele verliert und fünf Spieltage vor Saisonende auf den 17. Platz zurückfällt, dann wird in der Bundesliga normalerweise die Reißleine gezogen und der Trainer gefeuert.

    Oder anders gesagt: Der Club befindet sich tabellarisch und vom Trend her derzeit in einer Situation, in der normalerweise Trainer gefeuert werden.

    Normalerweise.

  13. Michael Fischer sagt:

    Nun ja, ARO hat das vor zehn Jahren mit Wolf gegen Auge noch so praktiziert. Soweit ich mich erinnern kann, mit durchschlagendem Erfolg – die Spiele gingen allesamt verloren…

    Das führt i.d.R. nur zu einem Nocebo-Effekt. Die Erfolge von Otto Rehagel und Christoph Daum z.B. waren ja ähnlich ähh, überschaubar ist das wohl noch zu wohlwollend ausgedrückt.

    Also wenn schon Aktionismus, dann gebt ihnen meinetwegen weiße Kügelschen zu essen. Oder kauft ihnen Power Bänder (aber die Billig-Variante für drei Euro das Stück). Das tuts genauso und kommt billiger (und wer weiß, vielleicht…Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn, lalali lala lali…)

  14. Manfred sagt:

    Für mich ist unser Club gestern abgestiegen! Die Mannschaft ist wegen der diversen Verletzten und Sperren einfach zu schwach. Dann kommt auch noch erhebliches Pech dazu. Latte, Pfosten, Elfer, Karten. Zudem haben die direkten Konkurrenten im März bis auf Stuttgart alle zumindest gefühlt überdurchschnittlich gut gegen uns gespielt. In Hamburg und Freiburg hätte man nicht verlieren dürfen. Wie wichtig wäre da eines dieser vielen Unentschieden aus der Vorrunde gewesen.

    Trainer und Verantwortlichen kann ich keine größeren Vorwürfe machen. Vielleicht, dass der Wiesinger zu spät entlassen worden ist.
    Wenn den Club so viel Pech trifft, dann reicht es einfach nicht für den Klassenerhalt bei den gegebenen Voraussetzungen.

  15. GueKo sagt:

    Aufgeben gibt’s nicht, liebe Cluberer! In der Tat sieht es momentan alles andere als rosig, ja im Grunde genommen eher düster aus. Selten bin ich in den vielen Jahrzehnten nach einem Spiel so allein und so lange auf der Haupttribüne zurückgeblieben. Dem Gladbacher Vorstand und darunter auch Hans Meyer hatte ich am Samstag vorm Spiel ein „gutes Spiel“ und „der schlechtere möge gewinnen“ gewünscht. Großes Staunen und dann Gelächter auf beiden Seiten.
    Leider ging diese meine Rechnung und Hoffnung nicht auf. Aber andererseits kann man- ich weiß, das klingt für manche Außenstehende jetzt vielleicht wie blanker Hohn-nur ein großes LOB zollen, wie unsere Jungs unter den gegebenen unglücklichen Umständen und miserablen Vorzeichen wirklich alles gegeben haben, ansehnlich gespielt haben und sogar THEORETISCH auch hätten gewinnen können. Aber es hat halt der Bessere gewonnen, nämlich Borussia Mönchengladbach. UND: Raphael Schäfer verhinderte mehrfach ein 0:2 oder gar 0:3. Was will ich damit sagen:
    THEORETISCH sind wir momentan abgestiegen.. PRAKTISCH aber noch lange nicht! Es bleiben noch 10 Halbzeiten! Alles wird sich in einem furiosen Abstiegs-Finale, das selbst jenes von 1999 übertreffen wird, vermutlich erst am letzten Spieltag auf Schalke entscheiden, vor allem wenn unsere Mannschaft und alle im Verein so vorbildlich zusammenhalten und möglichst der eine oder andere verletzte sowie gesperrte Spieler wiederkommt.
    Eine maßgebliche Rolle wird übrigens auch der FC Bayern München spielen, der hoffentlich in seinen noch ausstehenden Spielen gegen den HSV, gegen den VFB, gegen Eintracht Braunschweig (und gegen Bremen) nicht mit einem Pseudo-FC Bayern antreten wird. Die Meisterschaft haben sie längst für sich entschieden. Nun werden sie den Abstieg miteintscheiden. Ich bin sicher, sie werden es sportlich machen! Noch was: wißt Ihr, wer mir am Samstag in unserer Mannschaft am meisten imponiert hat? Denkt mal kurz darüber nach..- der Mann, der allen Widerständen und Widrigkeiten zum Trotz in der Stunde der Not des Vereins (!) gezeigt hat, was ein wahrer Mann und Profi ist: Hanno Balitsch!
    HUT AB!
    Für mich- und nicht nur für mich, sondern viele objektive (!!) Beobachter war er am Samstag einer der BESTEN! Meinen Hut (=Mütze) hatte ich schon gezogen als er letzten Herbst wochenlang freiwillig (!) in der Regionalliga-Mannschaft mitspielte.So was imponiert mir.BRAVO! Das hat STIL!

  16. Töffi sagt:

    Hallo Gueko,

    was sagst Du eigentlich zu den konditionellen Problemen der Club-Spieler?
    In den ersten 45 Minuten sämtlicher Saisonspiele hat der Club derzeit ein Torverhältnis von 15:15, in der 2. Halbzeit von desaströsen 19:39.

    Was läuft da falsch?

  17. Michael Fischer sagt:

    Buchtipp: Metin Tolan: Manchmal gewinnt der Bessere. Die Physik des Fußballspiels.

  18. GueKo sagt:

    Wir sehen alles und überdenken auch alles-tagtäglich!!! Glaubt es uns bitte.
    Jetzt aber müssen wir alle zusammenhalten. Wer noch immer nicht 1.FCN – Mitglied ist und aber dennoch glaubt, er sei Clubfan oder gar Cluberer, sollte es spätestens JETZT werden: Mitglied und Mitentscheider beim 1.FCN e.V.!!!
    Werbe ihn GERNE!

  19. uli sagt:

    … ein Sieg am Samstag und wir sind doch wieder dick im Geschäft!

    Hannover hat inzwischen die Hosen gestrichen voll und es gibt noch genügend direkte Duelle der Konkurrenz.
    Die ein oder andere Stammkraft kommt evtl. zurück und vielleicht auch mal ein bisschen Glück!
    Wir packen´s noch….

  20. wallys sagt:

    http://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_68928206/frank-baumann-verlaesst-werder-bremen.html

    ….nur mal so……

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