EINE TONART FÜR DEN ERFOLG

147. Kolumne “ Wir rufen Günther Koch“
für NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Printausgabe: 09.Oktober 2013
vgl.auch www.mittelbayerische.de

Wenn sie oder er trifft, dann trifft sie oder er den richtigen Ton“, habe ich in der letzten Kolumne geschrieben. Da ging es um das große Konzert in der Meistersingerhalle „Sport trifft Klassik“ mit den Nürnberger Symphonikern, das letzte Woche allen ungeheuer viel Spaß gemacht hat. Zum Abschluss wurde Beethovens Schicksalssymphonie gespielt und von mir im Zusammenspiel mit den Musikern und dem grandiosen Stardirigenten Alexander Shelley in eine Fußball-Reportage eingebettet.
Unmittelbar vorher antwortete ich auf die Frage meiner Co-Moderatorin Irmgard Cantzler, was mich an diesem 1. Satz aus Beethovens Fünfter so fasziniert: „Das Thema Schicksal, das mich auch gleich immer wieder an den Club erinnert“. Aber, damit eins klar ist: Fußball und der Sport im Allgemeinen haben mit dem Begriff Schicksal als solchem nichts aber auch gar nichts zu tun. Gott sei Dank!
Damit also keine Missverständnisse nach der gestrigen Trainer-Duo-Beurlaubung beim 1. FCN aufkommen: Was Schicksalsschläge bedeuten und sind, erfahren wir täglich, wenn wir Nachrichten hören oder lesen. So hart das Geschäft Bundesliga-Fußball auch ist: So wie bei Beethovens Schicksalssymphonie geht es immer nur um ein Thema und vier entscheidende Punkte: Drei Achtel und eine halbe Note: Begabung, Einsatz, Disziplin und… Erfolg! Nur das klingt gut, nur das haut richtig rein.
Aber das muss dann auch in etwa heißen: Drei Schüsse, ein Tor! Oder: drei Spiele – mindestens je ein Sieg! Wenn aber weder geschossen noch getroffen wird, sondern der Gegner – zuletzt der HSV – zum Toreschießen förmlich eingeladen wird, muss die Tonart gegenüber den beim Verein beschäftigten und gut bezahlten Kickern in einer Mannschaft wohl oder übel gewechselt werden.
So wie Beethoven mitten im 1. Satz seiner Fünften moduliert. Klingt hart, ist aber normale Realität. Ein letztes Kompliment an Wie- singer und Reutershahn, die nachweislich im Training und als Trainer nichts verkehrt gemacht haben, deren Spieler aber offenbar die eher melodische, rein fußballerische sanfte Tonart nicht verstanden haben und sich nun sicher werden umstellen und vieles neu werden lernen müssen.
Es spricht für den Verein 1. FC Nürnberg, es spricht für die beiden beurlaubten Trainer und es spricht vor allem auch für die Zuschauer und die Fans im Stadion, mit welch vergleichsweise geduldiger (die Fans) und charakterstarker (die Trainer) wie auch respektvoller (die Verantwortlichen im Verein) Tonart diese schwierige Situation gemeinsam überstanden wurde.
Nun aber müssen alle Club-Trikot-Träger neu lernen, zusammen hart zu üben und zu arbeiten. Dem neuen Trainer und Dirigenten wünschen alle Cluberer, dass die neue Tonart endlich wieder zum ersehnten sportlichen Erfolg führt. Um mehr geht es nicht. Es ist nur Fußball, liebe Freunde.

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5 Antworten zu “EINE TONART FÜR DEN ERFOLG”

  1. Michael Fischer sagt:

    Ich kann ja nicht beurteilen, wie unsere Trainer den Taktstock geschwungen haben.
    Aber diverser Mißtöne außerhalb des Platzes waren ja wohl nicht zu überhören. Und das Orchester spielte fast immer grauenvoll durcheinander.
    Harmonisch war da jedenfalls bis zum Schluß nichts.

    Unter Dirigent Dieter spielten zumindest alle im Takt!

  2. GueKo sagt:

    gute Leistung der 2.Mannschaft heute in Ingolstadt mit 2:1 Sieg- trotz nur 10 Mann (ROT gegen Mendler 44.Minute) Überragend:COLAK!!! machte auch das Siegtor, kam erst in der 46.Minute, Ngadeu und Balitsch (!!), Gärtner. War selbst vor Ort: Sehr harmonische Mannschaftsleistung… Trainer Prinzen kann zufrieden sein: mit Balitsch: 2 Siege innerhalb von 8 Tagen IN FÜRTH und IN INGOLSTADT!!

  3. Michael sagt:

    Lieber GüKo,
    wenn man die letzten anderthalb Wochen Revue passieren läßt, kann man zumindest erahnen , über welch ein Potential der Club verfügt. Nur leider scheint da dann doch einiges brach zu liegen. Über Wiesingers nachtreten kann man nur den Kopf schütteln, 8 sieglose spiele, die Leistung zeigte klar nach unten, macht jedes Umfeld nervös. Womit wir bei der trainersuche wären, die doch die sehr große fangemeinde langsam zum zittern bringt. Da wird dann medial Koller genannt, den eigentlich wirklich kaum jemand will und wenn unser Sportdirektor auf der JHV vom besten gibt: Er muss mit vollem Herzen hinter dieser Aufgabe stehen und auch 100% zum Club wollen, kann der auch nicht gemeint sein. Nun zählt in der Bundesliga jeder punkt, jedes tor, da kann man nur noch platt sagen, so langsam wird es mal zeit. Man kann mit einem trainerwechsel auch Euphorie erzeugen, hätten wir bei der Verpflichtung schon einen GÜKO gehabt, die Mitgliederzahlen wären damals drastisch gestiegen. Nur mal so zum Nachdenken.
    In diesem Sinne eine schöne restwoche mit erfreulicheren zeit mit unserem Club, den der liegt doch sehr sehr vielen am Herzen
    Michael

  4. Michael sagt:

    ich meinte bei demTrainer hans meyer

  5. wallys sagt:

    http://yabasta.blogsport.de/2013/10/14/julius-hirsch-preis/

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