Wenn Fürth einmal führt….
140.Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
für
NEUMARKTER TAGBLATT, MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Printausgabe vom 19.04.2013
vgl.auch: www.mittelbayerische.de
An der Stimme werdet Ihr sie erkennen – oder etwa doch an den Ohren? Bleiben wir bei der Stimme und den Stimmchen. Darüber lässt sich trefflich streiten. Zumal ja keiner was dafür kann – weder für seine Stimme noch für seine Ohren. Nur fragt sich, ob sie oder er mit einer quälenden oder nichtssagenden Stimme den falschen Beruf wählen musste.
Geht es Ihnen auch so, dass Ihnen der Hals schwillt, wenn Sie eine ölige Stimme oder ein sanftes Stimmchen mit dem auswendig gelernten Spruch hören: „Hier ist Firma oder Hotel oder Verein Soundso, meine Name ist Zickzack-Irgendwas, was kann ich für Sie tun“? Meistens schluck ich dann genervt, um dann höflich aber bestimmt zu fragen : „Können Sie auch noch einen anderen Spruch?“
Die dramaturgische Atempause danach ist fast immer ein Hochgenuss und die Riposte sagt dann viel über das Niveau des Angerufenen bzw. seiner Firma oder seines Vereins aus. Ähnlich ist es bei manchen meiner Reporter-Kollegen vom Radio oder Fernsehen.
Wenn die „Führt“ statt „ Fürth“ säuseln, krieg’ ich immer Beklemmungen. Ganz schlimm wird es aber, wenn Fürth wirklich mal führt. Was bisher leider selten oder fast nie in der Bundesliga geschah. Lang wird „Führt“, nein Fürth, ja wohl nicht mehr in der Bundesliga spielen. Was ich ausdrücklich bedaure.
Wenn die SpVgg Greuther Fürth aber am Sonntag bei uns, dem Bundesliga-Stammgast 1. FCN, tatsächlich mal führt, dann sagt bitte nicht „Führt führt“,liebe Kollegen, sondern kurz und hart „Fürth führt“. Würde eh’ nur eine Zwischenmeldung sein und würde, wenn’s dabei sogar bis zum Ende bliebe, ja auch keinen Weltuntergang einläuten.
Überdeutlich nämlich manifestiert die Bundesliga-Tabelle die jahrzehntelange Vormachtstellung des 1. FC Nürnberg in Franken. Allerdings waren unsere vielleicht von Fortuna doch zu verwöhnten Cluberer beim Samstags-Ausflug in das vom Föhn heimgesuchte München dort nur ein besserer Spielball. Ohne jegliche Körperanspannung (wie auch schon im Oktober 2011) irrten sie umher.
Lediglich der sozialen Ader der Bayern war zu verdanken, dass die FCB-Gaudi-Aufstellung nicht 7:0 oder 8:0 gewonnen hat, statt „nur“ 4:0.
Da kommt Fürth zur Rehabilitation für unseren 1. FCN gerade recht aus Nürnbergs Westen rüber ins schöne Grundig-Stadion in Nürnbergs Süd-Osten. Die „Grünen“ haben oft genug bewiesen, dass auch sie guten, flotten Fußball spielen können, wurden aber häufig vom Pech oder sonderbaren Schiri-Pfiffen heimgesucht. Hauptsache, Fürth zeigt am Sonntag um 17.30 Uhr sein wahres Können und unsere rotschwarzen Cluberer halten dann aber bitte gekonnt, souverän und dennoch flott dagegen. Dann kann es ein buntes fränkisches Fußball-Derby-Fest werden, wenn neben den Fans auch die sogenannten Fans mitspielen.
Tags: 1.FCN, club, die "Grünen", Fürth führt, jahrzehntelange Vormachtstellung in Franken, Rehabilitation, Stimme und Stimmchen
21. April 2013 um 22:22
Lieber Güko,
verlieren kann man, schlecht spielen kann man, die Saison geht zu ende, die verantwortlichen können frühzeitig handeln. Aber, diesmal nicht nur im kader, sondern auch hier :
http://www.faszination-nordkurve.de/index.php?view=image&format=raw&type=orig&id=6637&option=com_joomgallery&Itemid=56
https://www.facebook.com/1.FCNuernberg/posts/10151594522296967
Ich bin stolz, ein clubberer zu sein, auch nach dieser Niederlage, aber das sind No Goes !
Mfg
Michael
22. April 2013 um 8:08
Danke. Meine Volle Zustimmung! Die -wohl endlich entfernte facebook Sauerei- ist kriminell und entsetzlich:eine Schande!
Auch das Banner von B.d.A. ist ein NO-Go!
22. April 2013 um 22:22
Lieber Herr Koch,
danke fuer Ihre immer faire Rivalitaet und das Sie dass endlich mal klar gestellt haben, wie man den Namen von unserer schoenen Stadt ausspricht. Fast so schlimm wie von „den Greuthern“ oder – ganz uebel – von der Mannschaft „aus Greuth“ zu sprechen. Wenigstens das koennten sich die Reporter mal merken, das lange -ü kriegen wir wohl beide Staedte nicht mehr weg.
So eine Fuehrung ist uebrigens auch nicht immer angenehm, die folgenden 65 Minuten waren sicher eine der anstregendsten in meinem Fussballleben!
Viele Gruesse aus Fürth!
23. April 2013 um 11:11
Lieber Sportfreund, Danke für den Kommentar!
Besser führen als verlieren, oder?!..
GLÜCKWUNSCH auch von dieser Stelle, den ich unmittelbar nach dem Spiel auch gegenüber allen Fürther Offiziellen persönlich ausgesprochen habe. So, wie sich das für jeden Sportsmann selbstverständlich.. gehört. Natürlich sind wir Cluberer über Spielverlauf und Ergebnis enttäuscht. Hauptsache, die Fürther führen ab sofort immer und halten das dann aber auch immer durch…Wer weiß, vielleicht geht noch was?! Grüße nach Fürth, wo bei mir als Reporter (25.9.77..) im alten Rohnhof mit 27 Pappeln bekanntlich alles begann.