Günther Koch

8.Zeitungs-Kolumne im Jahre 2011
für das Neumarkter Tagblatt/ Mittelbayerische Zeitung
vgl.auch <mittelbayerische.de>

Theater. Theater. Nix als Theater. Trainer-Trikot-Wechsel: Blauer Anorak aus – Grüner Anorak an. Manager raus – Manager rein. Millionen kriegen’s mit. Millionen kassieren aber nur zwei. All das passiert im Zirkus Bundesliga anno 2011. Doch: Wie lang machen da denkende Fans noch mit?

Auch viele Spieler sind in Gedanken längst im Trikot des Gegners. Doch noch dürfen Spieler nicht von einem Spieltag zum anderen den Verein und dessen Arbeitskleidung wechseln. Immerhin strengen sie sich trotzdem an, wenn sie aus Versehen übers Tor ihres zukünftigen Arbeitgebers schießen.

Demnächst spielt der Noch-Trainer Jupp Heynckes mit Bayer Leverkusen in der Münchner Arena gegen den FC Bayern München. Der wackere Jupp will offiziell erst nach diesem Spiel sagen, ob er dem alternden Uli Hoeneß einen weiteren Freundschaftsdienst erweist und abermals die Münchner für eine Übergangszeit trainiert, bzw. trainieren lässt.

Natürlich werden auch er und seine Noch-Mannschaft sich in München besonders anstrengen, um zu gewinnen. Schließlich geht es für Leverkusen zumindest noch um Platz 2 im Bundesliga-Zirkus und damit um die gesicherte Teilnahme-Berechtigung an der Champions League mit Millionen-Garantien. Ob sich aber Jupp Heynckes dann am 17. April nach dem Spiel als neuer Trainer des FC Bayern für die Saison 2011/2012 outet?

Wohl kaum, es sei denn, seine gegenwärtige Noch-Mannschaft hat dann gerade gegen seine mögliche Bald-Wieder-Mannschaft FC Bayern gewonnen. Genau das aber glaube ich nicht. Bayern München wird gegen Bayer Leverkusen – wie immer in München – gewinnen und Jupp Heynckes wird es sich dann aus gutem Grund sehr genau überlegen, ob er noch mal nach München oder nicht doch lieber nach Mallorca gehen soll…

Doch es gibt 2011 einen Verein, da herrscht Ruhe und da geht es tatsächlich nur um Fußball… Bei genau diesem Verein verliert eine Woche vor dem Bayern-Bayer Spiel der FC Bayern im Achteck-Stadion der trutzigen Franken gegen die jungen Wilden vom FCN. Der FC Bayern München hat nämlich alle Zeichen der Zeit verschlafen. Zwei Jahre lang wird er Tuchel, Dutt, Slomka, Hecking, Veh und vor allem Klopp nachtrauern. Stattdessen hockt weiterhin ein erfolgloser Bayern-Bank-Direktor der traurigen Gestalt Louis van Gaal neben müden Spielern. Zur gleichen Zeit aber passiert am 9. April auf Schalke noch viel Verrückteres: Der alles andere als grüne Wolfsburger Trainer Magath-Spagat hockt sich sicherheitshalber während des Spiels Schalke – Wolfsburg auf eine Park-Bank vor dem Stadion und trinkt dort Tee… Nur gut, dass wir unseren Club haben. Da ist die Fußball-Welt noch in Ordnung. Auch dank Woy und Bader und Hecking.

Tags: Bayern und Bayer, club, Schalke u.Wolfsburg, Theater nix als Theater, Trainer Trikot-Wechsel

Der Beitrag wurde am Mittwoch, den 23. März 2011 um 08:06 Uhr veröffentlicht und wurde unter Direkt gesagt, Print-Kolumnen abgelegt. du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.