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Spannender geht’s nicht

Freitag, 06. April 2018

235. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
www.mittelbayerische.de
PRINT: Wochenende 07./08.April 2018

Oh wie schön war‘s in Sevilla! Jahrzehntelang durfte ich als BR- und ARD-Reporter mit den Bayern in ganz Europa unterwegs sein! Interessant und schön war es überall. Egal, ob in Kiew, Neapel, Moskau, Barcelona, London, Göteborg, Porto, Madrid oder Trondheim.
Unzählige tolle Spiele durfte ich live kommentieren und danach beim Mitternachts-Dinner zusammen mit Mehmet Scholl als einer der Ersten das Buffet stürmen. Mit dem Club gab‘s für mich in Europa nur ein Highlight: 1988 der Sieg in Rom.
Dennoch interessiert mich aus vielerlei ernsten Gründen nur noch unser Club und die Sardinenbüchsenliga Zweite Bundesliga. Spannender geht’s nämlich nicht ! Dagegen ist die Bundesliga eine regelrechte Langweiler-Oase. In der rauen Luft der Wartehalle darunter führen mich meine Reisen nun nach Fürth, Berlin, Regensburg, Darmstadt, Heidenheim, Ingolstadt, Kiel und Sandhausen. Die Spiele dort und daheim im Max-Morlock-Stadion sind an Spannung kaum zu überbieten.
Allerdings muss ich alter Dackel in Zukunft wohl vorsichtiger sein mit meinen optimistischen Prognosen hinsichtlich des sportlichen Abschneidens unseres 1. FC Nürnberg in dieser Zweiten Bundesliga 2017/ 2018.
Bei meiner Museumsführung letzte Woche wurde ich von drei sehr sympathischen Möninger Clubfans so ganz nebenbei und sanft genau darauf hingewiesen. Auch diese Woche beim Training im schönen Sportpark Valznerweiher – endlich bei warmer Frühlingssonne – musste ich mir (mehr …)

EIN SLALOMLÄUFER beim 1.FCN

Mittwoch, 11. November 2015

187. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 12.11.15
vgl.auch www.mittelbayerische.de

„BERLIN, BERLIN, wir fahren nach BERLIN!“ – So skandierten die Clubfans in BERLIN  beim 1. FC Union nach dem letztlich glücklichen aber hochverdienten Ausgleichstor der Cluberer durch den Youngster Patrick Erras zum 3:3 in der Alten Försterei. Dabei hätte der Club nach dem frühen 0:1-Eigentor des Berliners Leistner schon vor der Halbzeit drei Punkte im Sack haben können, hätte Alessandro Schöpf die hochkarätige Chance zum 0:2 in der 9. Minute nicht so lässig verschenkt und Thorsten Kirschbaum beim Distanzschuss von Trimmel nicht daneben gegriffen.

Also wieder nur ein Unentschieden! Allerdings nach einem 1:3-Rückstand in der 58. Minute. Dann, urplötzlich in der 65. Minute: ein fulminanter Slalom-Solo-Lauf zum 3:2-Anschlusstreffer durch Alessandro Schöpf! Als ob er mit dem 1. FCN-Ski-Verein, den es neben sechs weiteren Einzelvereinen im Dachverein 1. FCN auch gibt, ein Video drehen wollte! Schöpf kann so viel, zeigt es aber oft nur phasenweise. Nach BERLIN wird die Mannschaft in dieser Saison jedoch höchstens dann noch mal fahren, wenn am Mittwoch, 16. Dezember, 19 Uhr, daheim die BERLINER Hertha, Bundesliga-Vierter (!), im Pokal-Achtel-Finale geschlagen wird. Das wird sicher sehr schwer, ist aber nicht unmöglich.

Was mir aber jetzt schon stinkt, ist die Tatsache, dass Hertha vor und nach dem Pokalspiel (mehr …)

DIE BERGE WERDEN ZU HOCH

Donnerstag, 25. September 2014

168. Kolumne  „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 26.09.2014
vgl.auch www.mittelbayerische.de

Rom, Bukarest, Bochum, Hamburg, München, Frankfurt, Berlin, Mönchengladbach, Stuttgart, Mainz, Hannover, Fürth – aber auch Offenbach, Ingolstadt, Hof, Bayreuth, Aschaffenburg, Würzburg. Wo war ich mit dem Club eigentlich noch nicht? Richtig: in Heidenheim!

Also fuhr ich endlich mal nach Heidenheim an der Brenz. Dieses Stadion und den Ort kenne ich ja noch gar nicht. Und zur Sicherheit nahm ich auch gleich mein Radl mit. Dachte mir: „Da kommst dann nach dem Spiel schneller vom Stadion weg und hin zum eigenen Auto!“ Zweite Liga, Gehöfte-Liga oder auch Sardinenbüchsen-Liga! Nirgends sonst liegen alle so eng beieinander und am Ende werden zwei oder drei aufsteigen und zwei oder drei absteigen.

„Ambitioniert“ soll der Anstieg, sprich „Aufstieg“ zum Stadion, das oben auf dem Berg liegt, „aber schon sein“, sagte mir der Pressesprecher vom 1. FC Heidenheim am Vormittag am Telefon. Na gut, schwerer als unser Aufstieg in die 1. Liga wird’s ja wohl auch nicht werden. Dachte ich! Doch! Und das will was heißen! Ich hab’s bald aufgegeben und bin nur ein kleines Stückerl den kilometerlangen Berg hochgeradelt.

Dann das Stadion: lauter nette Leute, eine unglaublich familiäre und freundschaftliche Atmosphäre. Vor dem Spiel sprachen mich viele Heidenheimer, aber auch Club-Fans aus dem Württembergischen freudig überrascht an und plötzlich war ich wieder mal guter Hoffnung – auf ein gutes Spiel und endlich mal wieder Tore und Punkte für den Club, unseren 1. FCN.

Schon nach dem Desaster in Karlsruhe (mehr …)