Archiv für die Kategorie ‘Print-Kolumnen’

Nur die Kleinen weinen

Mittwoch, 27. Mai 2015

179. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
vgl. www.mittelbayerische.de
Print vom 28.05.2015

Die Kleinen weinen: immer die Kleinen! Nie die Großen! Nie der HSV. Nix gegen den HSV, aber mir war es schon vor dem angeblich spannendsten letzten Spieltag aller Zeiten klar, dass es die Kleinen, also Paderborn und Freiburg und nicht Berlin, Hannover oder Hamburg erwischen würde.

Die Kleinen sind jetzt am Abgrund. So wie wir damals 1999. Wenngleich die damit vermutlich besser leben können als wir Dauer- Auf- und Absteiger. Halt: Auch aus der Zweitklassigkeit kann man absteigen. Den Club hat’s nicht er- wischt. Wenngleich selbst diese Gefahr mitunter vorhanden war – jedenfalls mindestens so oft wie der anvisierte Aufstieg. Und wer musste Sonntag in der 2. Liga weinen? Richtig: auch hier wieder nur die Kleinen! Die da heißen: VfR Aalen und die tapferen Erzgebirgler aus Aue. Nicht die Großen wie der FC St. Pauli Hamburg, der FSV Frankfurt, die SpVgg Greuther Fürth und (hoffentlich) auch nicht der TSV 1860 München.

Ganz großartig und überragend, was der FC Augsburg geleistet und erreicht hat. Vor einigen Jahren noch Regionalliga und 3. Liga, dann 2. Liga, jetzt Platz fünf in der Bundesliga und die direkte Qualifikation für die Europa-Liga: „Augsburg grüßt Europa!“ bin ich da versucht zu rufen. Bravo, Bravo!

Dass der FC Bayern München wie fast immer Meister wurde, ist berechtigt und langweilig zugleich. Beachtlich jedoch (mehr …)

DIE FUSSBALLWELT HAT SICH GEDREHT

Mittwoch, 06. Mai 2015

178. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
vgl.auch
www.mittelbayersiche.de

Tausend Mal berührt! In mittlerweile über 50 Jahren bin ich beruflich und privat so oft zwischen Nürnberg und München hin und her gependelt.

Auf der Hälfte der Strecke hatte ich mich anfangs oft gefragt: „Ingolstadt – wie kann man denn dort leben?“ Bis ich in den 70er Jahren auf der A 9 bei Manching eine Panne hatte und sogar abgeschleppt wurde: nach Ingolstadt…!

Und, was sage ich Euch: Ingolstadt war gar nicht so übel! Als BR- Reporter war ich später mehrmals in Ingolstadt bei Fußballspielen der 2. Bundesliga, aber auch der Landesliga beim ESV und beim MTV Ingolstadt.

Am besten gefiel mir Ingolstadt vor vier Jahren bei einem Bunten Fußball-Abend, dem „19-er ALU“ , mit Anekdoten und Hörbeispielen aus meinem Reporterleben mit dem 1. FCN in allen Lagen und allen Ligen.

Kurz nach der Fusion von MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt zum FC Ingolstadt 04 war ich gleich bei einem Saison-Vorbereitungs-Spiel des 1. FCN dort. In Ingolstadt! Und jetzt, vor drei Tagen also, fuhr ich mit unserem Club nur die halbe Strecke, also bis Ingolstadt, um ganz bescheiden staunend und brav dem künftigen Bundesliga-Verein meine respektvolle Aufwartung zu machen.

Unsere unsägliche Zweitliga-Stolper-Saison 2014/2015, irrtümlich (mehr …)

DER CLUB ist ein GEDICHT-DOCH INTERPRETIEREN kann man das NICHT

Dienstag, 24. Februar 2015

177. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 25.02.2015
vgl.auch www.mittelbayerische.de

Das, und nicht nur das, hat der 1. FCN mit vielen Gedichten gemein. Zur Erinnerung: Letztes Jahr um genau dieselbe Zeit war unser aller 1. FCN in der Bundesliga nach dem 22. Spieltag mit 23 Punkten auf Platz zwölf und stieg aber am Ende mit 26 Punkten ab. 2015, Ende Februar, hat der VfB aus Stuttgart als Tabellenletzter nur 18 Punkte. Der Club hatte 2014 nach einer sieglosen Vorrunde mit nur elf Punkten (und geklauten drei Punkten in Hannover!) unter Trainer Gertjan Verbeek (kommt bald mit dem VfL Bochum nach Nürnberg) nach vier tollen Spielen und vier Siegen gegen Hoffenheim (4:0) in Berlin (3:1) und in Augsburg (1:0) gerade Eintracht Braunschweig daheim besiegt (2:1).

Doch dann gab es nur noch einen einzigen Sieg gegen den VfB im März (2:0) und alle anderen zwölf Spiele wurden oft sang – und klanglos verloren – Torverhältnis: 8:35. Unfassbar! Jeder Clubfan könnte heute noch heulen.

Oder anders ausgedrückt: So wie man viele Gedichte unterschiedlich interpretieren kann, kann man über den Club sagen, was man will – es wird immer richtig und falsch zu gleich sein. Der schöne 3:1-Sieg in Düsseldorf, auch dank Wiederholungs-Standard-Trick (siehe Kolumne von vergangenem Mittwoch) kann eventuell an Pfingsten in der Rückblende (mehr …)