FÄNGER, FLIEGER, SPIELER
173. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“ für
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 27.11.2014
vgl.auch www.mittelbayerische.de
In meiner Post befand sich unlängst doch tatsächlich ein Brief eines bald 8o-jährigen, fitten, ehemaligen Klasse-Fußballers und natürlich: Club-Fans. Dieser rüstige Mann wollte allen Ernstes dem Club für nur 2000 Euro monatlich plus Hotelkosten anbieten, die FCN-Profi-Mannschaft zu trainieren und zu dem Zweck aus seinem gut 200 Kilometer entfernten Heimatort ins Hotel an den Valznerweiher ziehen. Sowas nenne ich wahre Club-Liebe! Da verschlug es selbst mir die Sprache.
Aber unser aller Club hat ja endlich wieder gewonnen. 2:1 – und zwar mit seinem neuen, sehr sympathischen Trainer René Weiler, sowie einem überragenden Fänger, Flieger, Spieler und Tor-Vorleger Patrick Rakovsky im und vor allem vor dem Tor gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer vom Audi-Fusions-Team 1. FC Ingolstadt 04. Nach diesem Hoffnung spendenden und überaus wichtigen 2:1-Sieg sind die bedrohlich nahe gekommenen Abstiegs-Ränge und damit verbunden manch düstere Gedanken an Reisen nach Großaspach, Kiel, Unterhaching und Wehen-Wiesbaden erst mal verscheucht.
Immerhin! In der „ Sardinen- Büchsen-Liga“ 2. Bundesliga ist nichts unmöglich und beim Club sowieso nicht…
Als 1984 Günter Güttler, der damalige Club-Spielführer, kurz vor der Winterpause plötzlich davon sprach, dass man noch aufsteigen wolle, hielt ich das für einen Witz. Doch die damalige Mannschaft belehrte mich und uns alle eines Besseren und stieg im „ Endspiel“ gegen Hessen Kassel am letzten Spieltag tatsächlich noch auf.
Dieses Spiel und meine damalige Reportage mit dem Solo vom Oberpfälzer Kraftpaket Thomas Brunner zum erlösenden 2:0 werde ich nie vergessen. Allerdings: So weit weg von einem Aufstiegsplatz wie gegenwärtig in der laufenden Saison 2014/2015 war der Club noch nie. Vor 30 Jahren lagen zur Winterpause mit Alemannia Aachen, dem 1. FC Saarbrücken, Hessen Kassel, Hertha BSC Berlin, Wattenscheid 09 und Union Solingen nur sechs Vereine vor dem Club. Momentan, also drei Jahrzehnte später, sind es zehn (!) Mannschaften! Also: Ingolstadt, Düsseldorf, Kaiserslautern, Darmstadt, Karlsruhe, Heidenheim (!), RB Leipzig, Bochum, Fürth und Braunschweig.
Dennoch: uneinholbar ist keine und seit Sonntag auch nicht unbezwingbar! Allein das macht uns Cluberern Freude! Wenn nun Patrick Rakowsky und seine jungen Mitspieler am kommenden Mon- tag in Braunschweig nach dem Spiel wieder so viel Grund zum Jubeln haben sollten wie am Sonntag nach dem Sieg gegen den FC Ingolstadt, ist der Club zumindest auf der richtigen Spur und fürs Erste die allergrößten Sorgen los. Hoffen wir das Beste – und dass der Mann, dem ich im Mai 2012 an dieser Stelle schon eine große Zukunft als Tor-Spieler vorausgesagt hatte, alle anderen mitreißt. So ein Sieg wie am Sonntag gibt unseren Jungs nämlich Selbstvertrauen und Stärke. Bitte weiter so, 1. FCN!!!
Tags: club, Fänger Flieger Spieler, fitter 8o jähriger Trainer, Hoffnung spendend, Ingolstadt 04, Rakovsky
01. Dezember 2014 um 13:13
„Audi-Fusions-Team 1. FC Ingolstadt 04“
Passt und klingt gut! Aber traurig, wohin die Entwicklung im Fußball geht. Insbesondere für unseren Club!
01. Dezember 2014 um 16:16
keine Gegenrede..
RSG
19. Dezember 2014 um 17:17
Gegenrede:Bitte hier nichts noch dazu Anonymes aus dem Forum reinstellen, wird gelöscht