KRAWALLOS auf dem PRÜFSTAND
131. Kolumne “ Wir rufen Günther Koch“
Neumarkter Tagblatt/Mittelbayerische Zeitung
Print-Ausgabe vom 12.12.12
vgl.auch www.mittelbayerische.de
Heute ist der 12. 12. 12 – ein wichtiger Tag für unseren schönen Fußballsport. Gewaltbereite Krawallos in einer in vielen Bereichen leider egoistischen, verschlampten Ellbogen-Gesellschaft haben sich den massen- und medienwirksamen Bereich Fußball ausgesucht. Dort mischen sie sich unter Fans und verkleiden sich als solche. In Wirklichkeit ist diese verschwindend kleine aber höchst gefährliche Minderheit nichts anderes als eine raffiniert agierende Horde von Unbelehrbaren, die auf das Leben und die Gesundheit von Mitmenschen im Stadion keine Rücksicht nimmt.
Pyrotechnik hat im Stadion nichts zu suchen. Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen, die bis zu 2500 Grad heiß werden können, ist in unseren vollen deutschen Stadien nicht zu kontrollieren. Deshalb tut die DFL- und die Innenministerkonferenz der Länder gut daran, ein gemeinsames Sicherheitspapier, dem alle Vereine zustimmen, heute zu verabschieden. Darin muss festgeschrieben werden, dass sich alle Vereine und alle tatsächlichen Fans gegen jede Form von Gewalt, auch was Transparente anbetrifft, die Tod und Hass predigen, liebe Freunde – gegen Pyro, gegen Diskriminierung und gegen Rassismus aussprechen.
Allerdings ist zu hinterfragen, ob sogenannte Vollkontrollen in Verbindung mit errichteten Containern oder Zelten nicht unverhältnismäßig oder gar rechtswidrig sind. Natürlich ist eine gewissenhafte Personenkontrolle im Rahmen der geltenden Vorschriften eine Selbstverständlichkeit.
Auch müssten zusätzlich einzustellende Ordnungskräfte der Sicherheitsdienste der Vereine besonders gut geschult werden. Dennoch werden versteckte Pyrostäbchen nicht immer zu finden sein. Das Haupt-Dilemma scheint mir aber bei der Täter-Findung zu bestehen.
Die Video-Überwachungs-Kameras der Polizei bekommen die verdeckt operierenden Brandstifter nicht auf den Täter-Beweis-Film, da jene Pyro-Täter sich hinter sogenannten Kumpels und/oder Spruchbändern verstecken.
Die unmittelbar daneben oder dahinter stehenden Zeugen geben aus falsch verstandener Solidarität oder auch Angst keine Namen preis. In den Augen der anderen wäre dies nämlich „Verrat“ an der Sache und am Kumpel.
Eine Verlängerung der Dauer von Stadion Verboten gegenüber den derzeit geltenden Richtlinien ist aus meiner Sicht ebenso abzulehnen. Die Drohung einiger Länder-Innenminister, den Fußball-Verbänden die Kosten für die Polizei-Einsätze in Rechnung zu stellen, wenn „Maßnahmen“ nicht ergriffen werden, stellt nach Meinung der AG Fananwälte eine Missachtung des Grundgesetzes dar.
Zumal die Profi-Vereine jährlich 718,5 Millionen Euro an Steuern bezahlen. Das ist das Siebenfache der Polizei-Kosten. Hoffen wir also auf ein vernünftiges, solidarisches und rechtsstaatliches Ergebnis am heutigen 12.12.12., das wahre Fans und wahre Ordnungshüter wieder einander näher bringt.
Euer Günther Koch
www.guenther-koch.de
Tags: 12.12.12, 2.500 Grad, 5 Mio Steuern durch Profi-Vereine, Fananwälte718, gegen Diskriminierung und Gewalt, Krawallos, Pyros
12. Dezember 2012 um 0:00
rof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst tritt mit sofortiger Wirkung aus dem 1. FCN-Aufsichtsrat aus.
Bei der Aufsichtsratssitzung am Montag, 10.12.12, teilte Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst mit, dass er sein Amt als Aufsichtsrat beim 1.FC Nürnberg mit sofortiger Wirkung aus persönlichen Gründen niederlegt.
„Wir bedauern diesen Schritt“, kommentierte der Aufsichtsratsvorsitzende, Klaus Schramm, den Schritt des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Gesellschaft für Konsumforschung, und ergänzte: „Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst war durch seine kollegiale und fachliche Mitarbeit ein wertvolles Mitglied des Aufsichtsrats. Wir danken ihm für sein Engagement.“
Vorläufig kein Nachrücker
Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst war seit 2007 Aufsichtsratsmitglied beim 1. FC Nürnberg; von November 2010 bis November 2012 war er 1. Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates.
„Es wird vorläufig keinen Nachrücker in das Gremium geben“, erläuterte Klaus Schramm die Entscheidung des Aufsichtsrates weiter. Das Nachrücken eines neunten Mitgliedes ist nicht erforderlich, weil die Beschlussfähigkeit laut Vereinssatzung bei fünf Aufsichtsratsmitgliedern gegeben ist.
Mitgliederversammlung wählt im Oktober 2013 neu
Im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung, bei der ohnehin drei neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden, wird zusätzlich ein viertes Mitglied von der Mitgliederversammlung bestellt. „Somit ist die Vollständigkeit von neun Mitgliedern im Oktober 2013 wieder gegeben“, schloss Klaus Schramm.
12. Dezember 2012 um 22:22
ich bin jetzt leider zu weit weg von meinem club, um diesen zusammenhang zu verstehen. Fakt ist allerdings, ich habe zwei pflegekinder und 4 leibliche. wir werden kein fußballstadion betreten, wo auch nur ansatzweise der verdacht besteht, das ich mich oder einer meiner kids ausziehen muß. Ich lasse mich nicht in einen topf werfen werfen mit irgendwechen chaoten, da gehen wir dann doch lieber zu den rooster und fahren zu den Icetigers, wenn sie gegen Iserlohn spielen. Wenn der herr bader sich dazu hinreißen läßt, zu sagen demokratie ist, wo die mehrheiten sind, ja dann muß er erst die mitglieder fragen. Ich persönlich bin stolz auf die RSH, der man selbst hier beim WDR einen beitrag mit positiver Kritik widmete, ich bin stolz auf die BAC, aber Herr bder, das war dann heute eine katastrophe. Hoolugans gab es immer, ich war in den 70 igern bei einem spiel mit BVB anhängern in München. Nach dem spiel stürmten bayern fans die trambahn und sangen hier kommt keiner lebend raus. Mir soll doch keiner erzählen, das diese probleme neu sind. das ist ein abwälzen der politik auf die vereine. sollen die medien doch aufhören mit dem mantel des schweigens und die probleme beim namen nennen. Null perspektive ist die aussicht bei vielen jugendlichen. Quelle, neckermann, schlecker, Opel, das ist die aussage einer verkehrten Innenpolitik. Klar darf es so etwas wie gewalt nicht geben. klar muß man gegen rassismuß farbe bekennen. aber genau so darf es keine diskriminierung vieler wegen ein paar chaoten geben. Und sich fast nackt ausziehen empfinde ich als eine diskriminierung.
14. Dezember 2012 um 15:15
Find die Stellungsnahme sehr passend:
http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/2.192/fussball-sicherheitskonzept-kommt-bei-nurnberger-fanclub-an-1.2574062