REMIS wäre die HALBE MIETE

236. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
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Print vom Wochenende 21./22.April 2018

Holstein Kiel, na Bravo! Die waren sogar schon mal Deutscher Meister. Das sogar vor dem Club und auch vor Fürth, nämlich 1912. Heuer, im Jahr 2018, spielen sie als Aufsteiger aus der Dritten, eine sensationell gute Saison in der Zweiten Liga. Die können auch heuer Meister, allerdings „nur“ Meister der Zweiten Bundesliga werden.
Dann wären die nächstes Jahr Bundesligist und der Club womöglich doch nicht. Genau das aber gilt es am Montagabend ab 20.30 Uhr an der Kieler Förde von Club Seite zu verhindern. Am besten mit einem Sieg oder auch durch ein wertvolles Unentschieden im direkten Vergleich. Im Holstein-Stadion war ich noch nie. Also heißt es am Montag auch für mich: Nix wie hin!
Über die Relegation als Tabellen-Dritter der Sardinenbüchsen-Liga gegen Mainz oder Freiburg oder Wolfsburg oder doch wieder dem HSV – wer weiß, wer weiß – aufzusteigen gegen dann Schalke, Dortmund, Bayern, Bremen und den VfB Stuttgart dürfte viel zu schwierig sein.
Zünglein an der Waage können die tollen Männer aus Ingolstadt vom FCI 04 sein, die uns das Leben am vergangenen Sonntag schwer genug gemacht haben. Nur gut, dass Adam Zrelak erstmals getroffen hat – und wie. Das war ein echter Zünder, dieser Strich, wie ich ihn schon lange

nicht mehr vom FCN gesehen habe. Meine AR-Kollegen Grethlein, Stefan Müller, Schamel und mich riss es förmlich aus den Sitzen.
Die Mannschaft des früheren Cluberers Stefan Leitl wird an diesem Sonntag in Düsseldorf gegen Tabellenführer Fortuna und am Sonntag drauf (29.April), also eine Woche nach uns, zu Hause gegen die ungemein athletischen Fußball-Störche spielen.
Als Absteiger aus der Bundesliga sind die Ingolstädter mit einer ganzen Reihe sehr guter Einzelspieler besetzt und können in beiden Spielen punkten. Das wünschen wir ihnen und uns.
Das 1:1-Unentschieden des Club in Ingolstadt war vielleicht sogar Gold wert für den 1. FCN. Geradezu überragend und beruhigend köpften die beiden Recken Margreitter und Ewerton alle Flanken- und Eckbälle des Gegners weit weg vom Club-Strafraum. Auch Ondrej Petrak gefällt mir immer besser. Wenn der nur mehr aus sich herausgehen und nicht ganz so verhalten spielen würde.
Diese Woche beim Training im Sportpark Valznerweiher herrschte eine ruhige, aber hoch konzentrierte und harmonische Stimmung. Der angeschlagene Ewerton fehlte leider am Donnerstag. Aber auch Lukas Mühl hätte mein vollstes Vertrauen und wieder mal eine Chance verdient.
Die Glocke für die letzten vier Runden hat geläutet. Der Club darf vor allem kein Spiel mehr verlieren. Also hoffe ich zumindest auf ein Remis am Montag in Kiel. Das könnte schon die halbe Miete sein. Am Montag danach, am Vorabend des 1. Mai, drei Punkte gegen Braunschweig und am Sonntag drauf in Sandhausen könnte es – zum achten Mal – heißen: „Nie wieder Zweite Liga!“ Ach, wie wäre das schön. Ich zähle schon die Tage, liebe Cluberer

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