Unvergessene Derby-Helden

233. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
www.mittelbayerische.de
Print: 03./04.März 2018

Frank Türr, Christian Eigler, Slobodan Petrovic, Klaus Täuber, Dieter Lieberwirth, Hans Walitza, Reinhold Hintermaier, Herbert Heidenreich, Norbert Schlegel, Mikael Ishak, Cedric Teuchert, Hanno Behrens, Niclas Füllkrug und Sebastian Kerk – für mich unvergessene Derby-Torschützen wichtiger Club-Tore in Derbys gegen Fürth.
Sowohl Ishak als auch Teuchert – sie erzielten im September beim 3:1-Sieg in Fürth zwei herrliche Tore zum 1:0 und 2:0 – werden am Samstag ganz sicher kein Club-Tor schießen. Frei- lich aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Von den letzten acht Derbys – zwei davon sogar im einzigen gemeinsamen Bundesligajahr 2012/2013 – gewannen die Fürther übrigens sechs und der Club nur zwei. Zwei Derby-Helden spielten vorher in Fürth: Christian Eigler und Niclas Füllkrug. Ein Derby-Held wechselte vom Club nach Fürth: Frank Türr.
Sein vorentscheidendes 2:0 auf eisigem Boden beim 4:0 gegen die Bayern im November 1989 wird mir immer unvergesslich bleiben. In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts musste der flinke Linksaußen Hans Sutor die SpVgg Fürth verlassen, weil er es gewagt hatte, eine Nürnbergerin zu heiraten. Recht hat er g‘habt und dann hat er sozusagen als Dreingabe noch drei Deutsche Meisterschaften mit dem 1. FCN gewonnen. Natürlich mag ich auch die Fürther – solange sie nicht gerade gegen uns spielen!
Nächstes Jahr und die Jahre danach aber will der 1. FCN endlich wieder gegen die

Bayern und die Schalker und die Dortmunder und die Frankfurter und die Bremer spielen. Dank an dieser Stelle an das überragende Team von Trainer Achim Beierlorzer vom Jahn, das vor einer Woche nach einem 0:3-Rückstand zu Hause Fortuna Düsseldorf noch mit 4:3 nieder gerungen hat.
Bei einem endlich mal so gut wie ausverkauften Stadion und hoffentlich herrlicher, friedlicher Rivalität und Stimmung wird es für unseren 1. FCN sicher schwer werden gegen die in letzter Zeit wieder erstarkten Fürther die Oberhand zu behalten.
Was mich freut und hoffnungsfroh stimmt, ist, dass unsere Ultras in ihrem Flyer zum Derby dazu auffordern die Fürther aus dem Stadion zu „singen“ – derart neue Töne gefallen mir sehr. Da werde oder würde auch ich auf der Haupttribüne gerne mitsingen.
Wie aber reagiert unser pfiffiger Trainer Michael Köllner und sein fast schon wie sein Zwillings-Bruder auflaufender Co-Trainer Boris Schommers auf die aktuelle Personal-Misere beim FCN? Hinten rechts kein athletischer, intelligenter Valentini und in der Spitze kein eingespielter Stoß-Stürmer.
Womöglich wird es da eine völlig neue Köllner-Derby-Taktik-Variante geben. Wie aber sieht die aus? Auch ich hätte da ein oder zwei verrückte Ideen. Aber ich bin nicht der Trainer, dafür aber sehr gespannt und vertraue voll dem Einfallsreichtum unseres Oberpfälzers MK. In diesem Sinn: Freuen wir uns auf ein großes fränkisches Fußball-Fest, das in ganz Deutschland seinesgleichen sucht und auf einen 2:0-Club-Sieg.

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