Gemach, liebe Freunde

234. Kolumne “ Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
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Print:Wochenende 17./18.März 2018

Im letzten Aufstiegsjahr aus der Zweiten in die Erste Bundesliga, also in der Saison 2008/2009, hatte unser unvergleichlicher 1. FC Nürnberg vor dem 27. Spieltag als Tabellen-Vierter (hinter Greuther Fürth) nur 43 Punkte. Jetzt, neun Jahre später, hat unser Club zum gleichen Zeitpunkt immerhin 45 Punkte und ist sogar Tabellen-Zweiter, satte vier Punkte vor Holstein Kiel.
Am Sonntag steht für den 1. FCN das 27. Spiel an. 2009 hatte der Club nach dem 27. Spieltag und einem 3:0 in Oberhausen 46 Punkte. Heuer könnte er nach dem Spiel gegen Darmstadt 98 auf 48 Punkte kommen.
Also gemach, liebe Freunde, das Club-Schiff ist auch nach zwei peinlichen und noch dazu torlosen Niederlagen gegen die Nachbarn aus Fürth (0:2) und auf der Bielefelder Alm (0:1) immer noch voll auf Kurs.
Im Jahr 2009 musste man als Tabellen-Dritter in eine damals vergleichsweise relativ einfache Relegation gegen die Mannschaft von Energie Cottbus. 2018 sollte man aber aus verschiedensten Gründen bitte tunlichst eine schmerzhafte Relegation gegen Mainz 05, den VfL Wolfsburg oder gar den SC Freiburg vermeiden.
Weil mit dem 0:0 vor drei Wochen in Bochum der 1. FC Nürnberg mittlerweile in 270 Minuten kein Tor mehr geschossen hat, durfte und musste diese Woche die unerreichte Nummer 11, Marek Mintal, wieder mal als Torschuss-Trainer ran – alle anderen Trainer aller anderen Mannschaften übrigens auch.
Alle standen sie am Donnerstag Vormittag um kurz nach 10 Uhr im Kreis am Platz sieben neben Coach Michael Köllner und Boris Schommers und stimmten sich gegenseitig auf das Training ein. Ich suchte die neue Nummer 11, Adam Zrelak, unseren einzigen momentan fitten Stoßstürmer.

Und er war nach kurzer Mittwoch-Pause wieder voll da: weiße Fußballschuhe und unverkennbarer Irokesen-Haarschnitt. Schnell verteilten sich die beiden Mannschaftsteile Abwehr und Angriff auf die Plätze Nummer vier und sechs.
Dann ging‘s los – intensive Torschuss-Übungen am laufenden Band. Chef-Trainer Köllner schaute genau zu. Marek Mintal gab das Kommando: Freundlich, aufmunternd, mit gelassener Selbstverständlichkeit, jedoch stets still fordernd und nie nachlassend. Und was sage ich Euch: Der Adam Zrelak traf aus allen Lagen – oben und unten gleichermaßen, mit links, aber auch mit rechts. Aber hoppla!
Als dann noch die Sonne am Sportpark Valznerweiher schien, kamen bei mir unvermittelt Frühlings-Gefühle auf. Klar, in Bielefeld muss Adam den einen Kopfball wenigstens aufs Tor bringen, aber am Sonntag ab 13.30 Uhr gegen Darmstadt 98, hier bei uns im Max-Morlock-Stadion, noch dazu auf frisch verlegtem neuen Rasen, wird er vom Kilometerfresser Hanno Behrens (über zwölf Kilometer pro Spiel) oder dem wieselflinken Edgar Salli wenigstens drei gute Chancen aufgelegt kriegen. Und diesmal wird Adam auch treffen: Mit dem Fuß oder mit dem Kopf, glaubt es mir. Kommt ins Stadion und schaut selbst. In diesem Sinne, bis Sonntag um 13.30 Uhr…

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