Vorsicht vor Alexander Meier!
für WESER-KURIER „FÜNFERKETTE“ Sonntag, 20.11.2016
(Manfred Breuckmann, Günther Koch, Lou Richter, Jörg Wontorra, Arnd Zeigler)
207. Kolumne für mittelbayerische.de/NEUMARKTER TAGBLATT
hier am Sonntag, 27.11. vorm CLUB-Spiel in STUTTGART
für Print vom 28.11.
Wieder kommt eine Mannschaft aus dem Süden zu Euch! Mit dem Süden habt Ihr Probleme. Erinnert sei an die Spiele gegen Augsburg (1:2), gegen Mainz (1:2) und gegen Freiburg (1:3) Aus meiner südlichen Sicht war zuletzt der Bremer Auswärts-Auftritt bei Schalke 04 trotz der 1:3- Niederlage alles andere als schlecht! Die war übrigens fast allein zwei Männern aus dem Süden zu “verdanken“: dem einst von Mehmet Scholl beim FC Bayern geförderten und dann bei uns, beim 1.FC Nürnberg (sic!), erst so richtig groß rausgekommenen Österreicher Alessandro Schöpf und dem Schiedsrichter Perl aus Pullach bei München, der in der Schlussphase für Werder (75.Min., Kolasinac, 85.Min., Nastasic) mindestens einen Strafstoß hätte pfeifen können, wenn nicht gar müssen! Seid dennoch für Sonntag gefeit, liebe Werderaner: die Eintracht spielt so was von gefasst und geschlossen wie ich es selten erlebt habe. Ohne Spektakel, aber klug, beweglich und erfolgreich. Wäre die Eintracht eine Frau, würde man sagen: “ Sie ist zwar keine absolute Schönheit –
aber sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben!“ In der Bundesliga- Tabelle sogar zwei Plätze vor der Mitte, d.h. auf Platz sieben, zudem punktgleich mit Dortmund (Platz 5) und Köln (Platz 6 ) “ Mein“ Club hatte im Relegations -Rückspiel im Mai gegen diese Frankfurter keine einzige Torchance! Vielleicht war das ein Schlüsselerlebnis, das die Hessen für diese Saison 2016/2017 tatsächlich zu einer Eintracht zusammenschweißte und Trainer Niko Kovac mit seiner beinahe drohend ruhigen Art erst so richtig in die Karten spielte und stark machte. Frankfurt kommt mit einer Mannschaft, in der zwei ehemalige Cluberer spielen: der 2014 für teures Geld eingekaufte Edel-Techniker Makoto Hasebe und der tüchtige Außenbahn – Werkler Timothy Chandler. Zwei wirklich Gute! Vorsicht aber vor allem vor Gacinovic, den man im Spiel kaum wahrnimmt, um dann doch plötzlich unangemeldet und listig zuzuschlagen. Erst Recht Vorsicht vor Alexander Meier, der unübersehbar Gefahr verspricht. Warum aber denke ich als Erstes an Werders Abwehr? Ganz einfach: weil mir nur dort Werder Sorgen macht. Euer junger Torhüter z.B. wirkt noch unsicher. Er braucht sicher Vertrauen. Ich erinnere mich noch, wie in den 60- er Jahren ein blutjunger Sepp Maier beim FC Bayern in München oft grandios daneben griff. Doch genau der wurde bester Torhüter Deutschlands und einer der Weltbesten seiner Zeit. Natürlich will ich den jungen Sepp Maier nicht mit Bremens gegenwärtigem Ersatztorhüter Felix Wiedwald (Jahrgang 1990) vergleichen. Aber wir hier in Nürnberg erleben seit vielen Wochen, wie der anfangs schwache, weil nervöse Ersatztor- hüter Thorsten Kirschbaum von Spiel zu Spiel besser und überzeugender wird und den zuvor gut haltenden Oldie Raphael Schäfer, Jg.79, nach dessen Verletzung – also durchaus eine Parallele zum ebenfalls immer noch bewundernswert guten Jaroslav Drobny, Jg.79 – verdrängt hat. Will also Werder in der Bundesliga wieder ernstgenommen werden und nicht immer nur gegen den Abstieg spielen, braucht es einen gezielten punktuellen Neuaufbau. Dies gerade, weil man mit Serge Gnabry ein Kronjuwel an Land gezogen hat, wie es einem nur alle zehn Jahre mal ins Netz läuft und gerade weil der unbezahlbare Routinier Claudio Pizarro, mit zwei drei Geistes- blitzen ein Spiel allein entscheiden kann. Da auch Max Kruse zu Recht wieder Morgenluft wittert, hat Werders Trainer Alexander Nouri vorne ein Luxus- und hinten ein Generationen-Problem. Welch reizvolle Voraussetzungen für einen möglichen (!) ersten Heimsieg gegen eine Süd – Mannschaft…
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