Für den Club ist alles möglich – alles!
194. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
www.mittelbayerische.de
Print: 09.04./10.04.2016
Künstler oder Fußballer – oder lieber doch gleich Fußball-Künstler? Letzteres kann nämlich durchaus ertragreicher sein. Allerdings nur, wenn man rechtzeitig entdeckt wird und im richtigen Moment in die richtige Mannschaft kommt.
Am vergangenen Wochenende in Frankfurt gönnte ich mir am Samstag- und auch am Sonntagvormittag verschiedene Museen und bekannte wie auch – zumindest mir – bis dato unbekannte Künstler. Einer davon heißt Ludwig Meidner, und von ihm stammt folgender Ausspruch: „ Mal Deinen eignen Gram, Deine ganze Verrücktheit und Heiligkeit Dir vom Leibe!“
Unwillkürlich musste ich schon da an die unvergleichlichen Club-Fans denken, die wenige Stunden danach das Volksbank-Stadion farblich und stimmlich für unseren Club eroberten und sich ihre Verrücktheit für unseren Club förmlich vom Leibe sangen. Das war wieder mal beeindruckend. Gefreut hab‘ ich mich auch, als ich im Stadion den alten Cluberer und späteren Offenbacher Kurt Geinzer nach vielen Jahrzehnten mal wieder traf. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ihn nicht sofort erkannt habe. Ähnlich erging es meinen Kollegen und mir mit dem Club – zumindest in der ersten Dreiviertelstunde gegen den FSV. Leider wurde dem Club wieder mal ein Tor geklaut. Aber man sah danach dem Assistenten wenigstens das schlechte Gewissen wegen seiner falschen Abseitsentscheidung bei Füllkrugs Kopfballtor regelrecht an: Saßen wir doch keine zehn Meter Luftlinie hinter ihm und dem tobenden FCN-Trainer. Herr Bauer wurde immer blasser und hat sich hinterher bei Trainer Rene Weiler ausdrücklich entschuldigt – Respekt.
3:0 am Ende für den Club, Herrlich! Nochmals zu den Künstlern: Nicht wenige werden erst sehr spät in ihrem Leben, manche sogar erst nach ihrer aktiven Zeit oder lange nach ihrem Tod entdeckt. Darauf können Fußballer nicht hoffen. Beim 1. FC Nürnberg, unserem einmaligen Club tummeln sich gegenwärtig mindestens vier hochinteressante und hochbegabte Nachwuchsspieler. Die schaue ich mir nicht nur im Training der Profis, sondern auch bei den Spielen unserer Regionalliga-Mannschaft immer wieder an.
Kein Wunder also, dass mir dabei oft von früher her bekannte Spieler und jetzige Spielerberater und Scouts auffallen. Womit ich sagen will, dass selbst im Falle eines Nicht-Aufstiegs und einem dann womöglich unvermeidbaren Wechsel einiger Spieler noch längst nicht aller Tage Abend ist.
Doch ich glaube und hoffe auf den Aufstieg! Es wäre mein achter oder neunter als Reporter und Beobachter. Wenn unser aller Club am Sonntag (13.30 Uhr) in seinem sechstletzten Spiel der Saison 2015/2016 auch gegen den MSV Duisburg gewinnen sollte – wovon eigentlich alle ausgehen – halte ich in den kommenden Wochen alles für möglich, alles: Also auch den direkten Aufstieg des Club!
Tags: club, FSV Frankfurt, Füllkrug, Fußballkünstler, Künstler, Kurt Geinzer, Ludwig Meidner, Rene Weiler
11. April 2016 um 8:08
(Billiger) Kommentar zum Sonntag:
1. Von selbst geht nix!
2. Träumen dürfen nur Fans, aber nicht die Spieler auf dem Platz.
3. Ein abstiegsbedrohter Erstligist spielt weniger gern Relegation als ein auf den Aufstieg hoffender Zweitligist – und gegen den Relegationsmeister sowieso nicht.
Gruß J.R.
23. April 2016 um 20:20
Ich ergänze:
BEIIIIIIIM Club ist alles möglich – alles!
Unglaublich!
Jetzt vielleicht Relegation? Nach jetzigem Stand wäre es das Duell des Zweiten in der ewigen Bundesligatabelle gegen die Mannschaft mit den zweitmeisten deutschen Meisterschaften….
Allmächd na, vielleicht kann uns diesen Nervenkitzel noch jemand ersparen?
Ich wüsste einen Verein aus der Pfalz, der uns noch was schuldet in punkto Einsatzwillen von anno dazumal 1999…
24. April 2016 um 10:10
GENAUUUUUUUU!