TROST vom DICHTER-FÜRSTEN

186. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 05.11. vgl.auch
www.mittelbayerische.de
187. Kolumne hier am 11.11. für Print vom 12.11

Schon wieder wurde ein 1:0-Tor des 1. FCN einfach aberkannt, abgewinkt. Ja, ja, die Assistenten! Selbst, wenn Niclas Füllkrug bei seinem wunderbaren Kopfball auf gleicher Höhe mit dem Karlsruher Spieler Valentini stand: Im Zweifel für den Stürmer! Aber nicht, wenn der 1. FC Nürnberg spielt?!

Gut möglich, dass in einem anderen Stadion…bei einem anderen Verein…das Tor gegolten hätte. Wird der Club benachteiligt? Klares Ja! Längst nicht zum ersten Mal übrigens! Doch es hilft kein Jammern und kein Wehklagen.

Schon wieder – wie in den letzten Jahren hier mehrfach geschehen – muss ich Trost beim großen deutschen Dichter-Fürsten Friedrich von Schiller suchen: „Unrecht leiden schmeichelt großen Seelen“.

Warum muss unser schönes Nürnberger Stadion immer wieder als Übungswiese und Ausbildungsstätte für noch reichlich grüne Schiedsrichter und Assistenten herhalten? Keine Ahnung! Doch eins ist auch klar: Zweifelsfrei ins Tor treffen hätten die gut kämpfenden und gut kombinierenden (!) Cluberer am Montagabend beim 0:0 gegen den KSC auch mit einem Störsender an der Linie können – nein, sogar müssen! Da beißt die Maus keinen Faden ab!

Einfach zu schade, denn die Mannschaft von Trainer Rene Weiler hat abermals wirklich gut gespielt und hätte drei Punkte verdient gehabt. Über 25 000 Zuschauer am kalten, späten Allerseelen-Abend hofften bis kurz nach 22 Uhr auf das erlösende Club-Tor und mussten am Ende sogar noch froh sein, dass nicht die Karlsruher ihrerseits eine ihrer zwei hundertprozentigen Torchancen genutzt haben. So also klebt der 1. FCN bis auf weiteres im Tabellen-Mittelfeld der Sardinenbüchsen-Liga fest.

Wie gesagt: bis auf weiteres. Ich aber gebe die Hoffnung frühestens Mitte April, also nach dem Rückspiel in Karlsruhe, auf und auch nur, falls dann der Abstand zu Platz drei immer noch sechs Punkte beträgt. Aber genau das glaube ich Anfang November nicht.

Und ich glaub auch nicht, dass die Schiedsrichter immer nur uns benachteiligen, genauso wenig wie ich glaube, dass das Absicht ist. Gerade der Fast-Bundesligist KSC kann davon ja ein garstig HSV-Lied singen.

Hierüber habe ich mich im Sommer ausgiebig ausgelassen. Übermorgen spielen die Cluberer in Berlin bei den „Eisernen“ vom 1. FC Union. Tritt die Mannschaft so geschlossen wie zuletzt zweimal hintereinander auf, ist durchaus wieder mal ein Sieg drin.

Noch was: am Dienstagabend begeisterten mich aus unserer mit Profis verstärkten U21 beim 3:1 gegen den starken Jahn aus Regensburg einige blutjunge Spieler, die durchaus irgendwann den Sprung in die FCN-Profimannschaft schaffen können. So wie Patrick Erras (Jahrgang 1995!), über dessen bisherige geschmeidigen Auftritte bei den Profis man nur so staunen kann! Folglich kann das Motto auch in dieser Hinsicht nur lauten: Geduld, Geduld… !

 

 

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