Vorbereiter namens Oberarm

184. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 22.10.2015
vgl.auch www.mittelbayerische.de

185. KOLUMNE: am Tag nach dem Pokalspiel gegen Düsseldorf…

Es gibt Tore, die vergisst man nie. Schöne Tore und hässliche Tore. So eins fiel am vergangenen Sonntag. In Köln. Das Siegtor zum 0:1 für Hannover 96. Die in und von Hannover müssten sich eigentlich schämen für dieses mit dem Oberarm erschummelte Tor und die damit erschummelten drei Punkte. Der „Kicker“ benennt als Vorbereiter des in der 38. Minute gebaggerten Schummel-Tores: „Oberarm“. Einen Spieler namens „Oberarm“ kenn ich nicht.

Folgerichtig schreibt der Kicker auch weiter: „ohne Vorarbeit“. Den Namen des Spielers, dessen Schaltzentrale diesen Torschützen namens „Oberarm“ steuert, nenne ich bewusst nicht. Der wird ohnehin ein Leben lang damit zu leben haben, dieses richtig beschissene Tor gemacht zu haben. So wie seit April 1994 ein sich jetzt als TV-Moderator fleißig abmühender ehemaliger Bayern-Profi mit seinem Phantom- Tor gegen den 1. FC Nürnberg, das letztlich den 1994er – Abstieg des Clubs einleitete.

Wie hab ich damals am Mikrofon im Olympia-Stadion getobt…! Wehe also, wenn die drei Schummel-Punkte im Oktober 2015 die Frage des Nicht-Abstiegs zugunsten von Hannover 96, aber zuungunsten vom 1. FC Köln, vom FC Augsburg, vom VfB Stuttgart, von Werder Bremen oder von der TSG Hoffenheim im Mai 2016 entscheiden. Dann aber „Gute Nacht, DFL und DFB!“

Wobei ich den Schiedsrichter und den Linienrichter, die beide im Kicker verdientermaßen die Note 6 erhielten, zumindest etwas in Schutz nehmen möchte. Bei einer so klaren und über die Maßen unsportlichen Regelwidrigkeit konnten die beiden fast davon ausgehen, dass ein fairer Sportler den Oberarm-Tor-Schubser von sich aus sofort dem Schiri anzeigen würde. Auch ein Profi. Gott sei Dank gibt es dafür genügend Beispiele.

Am Sonntag also wurde der 1. FC Köln krass benachteiligt. Dessen Trainer Peter Stöger kommentierte diese Tatsache unmittelbar danach mit bewundernswerter Intelligenz und Gelassenheit. Alle Achtung und alles Gute, lieber 1. FC Köln, muss man da einfach sagen! Ihr dürft jetzt gar nicht absteigen. Sicher nicht…

Wie oft unser aller leidgeprüfter Club krass benachteiligt wurde? Darüber könnte ich noch ein Buch schreiben. So auch wieder am vergangenen Samstag im Spiel gegen den FSV Frankfurt. Eins aber ist klar: In diesem Spiel (offizielles Ergebnis 1:1) mach ich keinem unserer Spieler – auch nicht Alessandro Schöpf – einen Vorwurf. Er und alle anderen waren vorgestern im Training mit Feuereifer bei diversen Torschuss-Übungen erfolgreich.

Wem ich große Vorwürfe mache, ist der überforderte Schiedsrichter-Neuling und dessen Assistent. Der abgefälschte Ball von Möhwald in der 38. Minute (vgl. oben: Köln!) war deutlich hinter der Linie. Und der Selbstfaller von Halimi war kein Elfer! Dieser „Assistent“ (für wen eigentlich…) muss zum Augenarzt ! Sofort!

 

 

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