DIE ZEIT EILT

181. Kolumne
„Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT / MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
vgl.auch www.mittelbayerische.de
Print vom 25.08.15

Der Tag als der Regen kam – wunderbar, lang ersehnt, heiß erfleht…“ So sang früher mal Dalida. Nach einer unvergleichlichen Hitzeperiode 2015 weht langsam auch beim FCN wieder sowas Ähnliches wie ein frischer Wind. Nach dem für die Club- Finanzen Haupt-Verantwortlichen Herrn R. Woy, muss ja auch der für den Sport und – was oft übersehen oder totge schwiegen wurde – auch für die Öffentlichkeitsarbeit Verantwortliche – Herr M. Bader das schlingernde Club-Schiff 1. FCN verlassen.

Noch jedoch sind längst nicht alle verklebten, verkrusteten und vermoosten Steine, wie mehrfach vollmundig versprochen, umgedreht. Es läuft die Suche nach einem zweiten neuen, kompetenten und aktiven, unabhängigen Mann neben Michael Meeske, dem Nachfolger von Herrn Woy. Auch dieser soll den fast auf Sand gefahrenen 1. FCN wieder flott machen.

Mal sehen, wer sich da einen Namen für die Ewigkeit machen kann! Wenn es irgendwo in Fußball-Deutschland noch ein beinah konkurrenzlos weites, brach liegendes Feld gibt, das neu beackert und wieder fruchtbar statt furchtbar gemacht werden kann, dann ist dies der Club mit seinen einmaligen Fans und seinem großen, weiten Hinterland – nicht nur in Franken, sondern z. B. auch in der schönen Oberpfalz. Doch die Zeit eilt…!

Was war das für eine Stimmung vor einer Woche daheim gegen die ebenfalls zweitklassigen Münchner Löwen vom TSV 1860! Ergebnis: 2:2 sowie 1:12 und 6:23! Das bedeutet aus sportlich fairer Sicht: Die Löwen hätten auf Grund der zwölffachen Zahl an Eckstößen und der beinah vierfachen Zahl an Torschüssen eigentlich einen halben oder gar ganzen Bonus-Punkt verdient gehabt. So wären dann alle drei Punkte in Bayern geblieben… Eine derartige Chancen-Arithmetik gibt es aber (bisher? ) nicht im Fußball.

Am Sonntag dann also abermals ein Wiedersehen mit dem nicht nur bei mir immer noch sehr beliebten Ex-Club-Trainer Gertjan Verbeek in Bochum. Nach bisher zehn (!) Gegentoren in drei Punktspielen musste man ja bei den spielfreudigen Bochumern fast mit drei Gegentoren im seit Jahren (!) nicht besonders gut gehüteten Club-Tor rechnen. Es waren jedoch „nur“ zwei. Aber auch das reichte den jungen Wieseln vom VfL zum hoch verdienten 2:1-Sieg gegen unsere diesmal erfreulich kampfstarken, aber sichtbar überforderten Cluberer. Und jetzt wird wohl auch noch unser letztes Juwel und Eigengewächs Niklas Stark nach Berlin zu Hertha BSC in die Bundesliga aufsteigen.

Der einzige Trost, der sich mir momentan anbietet: Verbeeks tolle Jungs werden noch viele andere Vereine schwindelig spielen und Laszlo Sepsi kann als linker Verteidiger eine spürbare Verstärkung sein. Im Tor hat jetzt meiner Meinung nach Patrick Rakovsky in mindestens fünf Spielen wieder seine Chance verdient. Mehr fällt mir, liebe Cluberer, im Moment auch nicht ein.

Euer Günther Koch

www.guenther-koch.de

 

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3 Antworten zu “DIE ZEIT EILT”

  1. Michael sagt:

    Klare und ehrliche Worte, trotzdem darf und muss man schon mal beim Club einiges Hinterfragen, z.B. warum schaffen des laut Bader ach so tollen Leistungszentrum keine jungen Spieler zumindest den Sprung in die Reichweite der ersten Mannschaft. Denn dort liegt das eigentliche Kapital es Vereins. War es nicht der Anspruch, das zumindest ein Spieler diesen Sprung pro Saison schafft ? Und wer scoutet eigentlich diese Spieler? Der Ersatz von Stark hat seit 2012 sage und schreibe 24 Spiele gespielt. Ich hoffe,, das der neue Sportdirektor zusammen mit dem Aufsichtsrat wirkliche jede Position beim Club hinterfragt. Und warum man beim Club auf erfahrene ehemalige Sieler in beratender Position verzichtet, was bei vielen großen Vereinen Alltag ist, kann wohl auch niemand sagen. Trotzdem, ich würde jetzt singen, außer GüKO könnt ihr alle gehen.
    In diesem Sinne, frohes Schaffen
    Michael

  2. GueKo sagt:

    Kannst Du singen? :=) Ich spiele Gitarre und singe auch gerne..:=)

  3. Manfred sagt:

    Zitat vom Blog der „3 Clubfreunde“:

    „Der Club hatte diesmal aber nicht bloß mehr Fortuna als der Gegner, er war unter dem Strich von zwei schwachen Zweitligateams das etwas bessere. Insofern war das ein wichtiger Dreier gegen den Abstieg und ein kleiner Lichtblick in zappendusteren Zeiten.“

    Kann mich hier nur gänzlich anschließen, bin für den Moment ziemlich erleichtert. Nun bleibt zu hoffen, dass er ein oder andere zu alter Forum zurückfindet bzw. den Durchbruch schafft! Und natürlich, dass uns zumindest weiter Fortuna gesonnen bleibt.

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