DER CLUB ist ein GEDICHT-DOCH INTERPRETIEREN kann man das NICHT

177. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Print vom 25.02.2015
vgl.auch www.mittelbayerische.de

Das, und nicht nur das, hat der 1. FCN mit vielen Gedichten gemein. Zur Erinnerung: Letztes Jahr um genau dieselbe Zeit war unser aller 1. FCN in der Bundesliga nach dem 22. Spieltag mit 23 Punkten auf Platz zwölf und stieg aber am Ende mit 26 Punkten ab. 2015, Ende Februar, hat der VfB aus Stuttgart als Tabellenletzter nur 18 Punkte. Der Club hatte 2014 nach einer sieglosen Vorrunde mit nur elf Punkten (und geklauten drei Punkten in Hannover!) unter Trainer Gertjan Verbeek (kommt bald mit dem VfL Bochum nach Nürnberg) nach vier tollen Spielen und vier Siegen gegen Hoffenheim (4:0) in Berlin (3:1) und in Augsburg (1:0) gerade Eintracht Braunschweig daheim besiegt (2:1).

Doch dann gab es nur noch einen einzigen Sieg gegen den VfB im März (2:0) und alle anderen zwölf Spiele wurden oft sang – und klanglos verloren – Torverhältnis: 8:35. Unfassbar! Jeder Clubfan könnte heute noch heulen.

Oder anders ausgedrückt: So wie man viele Gedichte unterschiedlich interpretieren kann, kann man über den Club sagen, was man will – es wird immer richtig und falsch zu gleich sein. Der schöne 3:1-Sieg in Düsseldorf, auch dank Wiederholungs-Standard-Trick (siehe Kolumne von vergangenem Mittwoch) kann eventuell an Pfingsten in der Rückblende als der wichtigste Tag in der Zweitliga-Saison 2014/2015 gewertet werden. Bei genauer Betrachtung der aufreibenden Begegnungen am 22. Spieltag der 2. Bundesliga vom vergangenen Wochenende fiel mir auf, dass zumindest momentan keine der noch vor dem FCN rangierenden Mannschaften unschlagbar ist.

Nach dem tollen Montagsspiel Braunschweig gegen Leipzig (1:1) halte ich momentan sogar die Eintracht aus Braunschweig und RB Leipzig für gefährlichere Gegner als den KSC und Heidenheim. Doch zunächst tanzen genau diese beiden nun hintereinander bei uns in Nürnberg an. Zweimal 0:3 – in Karlsruhe und in Heidenheim – schreien förmlich nach Wiedergutmachung.

Falls das gelingt, wovon ich nach den Trainingseindrücken und der Stimmung rund um die Mannschaft fast ausgehe, kann es durchaus sein, dass unser aller 1. FCN mit List und Fleiß sowie Trainer Wei- lers Geschick und einer Art von Wieder-Gutmachungs-Glück nach der Aluminium-, Verletzungs- und leider auch Schiedsrichter-Pannen- Reihe von 2014 vielleicht doch noch ein kleines Wunder schafft – und kurz vor Pfingsten, also Mitte Mai, ganz oben in der Zweiten Liga mitmischt.

Schließlich habe ich schon alles, wirklich alles am Valznerweiher miterlebt. Ich geb’s ja zu: Momentan bin ich ganz wirr im Kopf. Meine Kollegen belächeln mich auch schon. Träumen muss aber erlaubt sein. Dennoch halte ich es vorerst lieber mit Heinrich Heines Loreley: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…“

 

 

 

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3 Antworten zu “DER CLUB ist ein GEDICHT-DOCH INTERPRETIEREN kann man das NICHT”

  1. Kratzer Josef sagt:

    Lieber Günther,
    du schreibst in der MZ immer “ unser aller Club“.
    Ich bin Jahrgang 52 und der Club war noch nie „mein Club“ und auch wenn
    du das noch sooft schreibst wird er es nie sein.

  2. GueKo sagt:

    Schade…
    LG Günther

  3. GueKo sagt:

    Darf ich Dich zu meiner nächsten Führung durch das kleinste aber feinste
    Fußballvereins-Museum am Mittwoch 4.März um 16 Uhr einladen?!Wär doch zumindest nicht gerade uninteressant..,oder?!
    Sportliche Grüße von einem, der auch die anderen bayerischen Fußballvereine
    durchaus mag!Aber:DER CLUB IST DER CLUB

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