SCHIRI pfeift auf das Signal-DANKE,MAREK!!!!

122. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
Neumarkter Tagblatt / Mittelbayerische Zeitung
Ausgabe vom Mittwoch, 11. Juli 2012

vgl.auch www.mittelbayerische.de

oder: Schiri ist der Hüter des Signals

Schau an, die alte Tante FIFA. Gibt sich modern, weil sie nicht mehr anders kann. Damit sie aber ja nichts überstürzt, führen Blatter und Co technische Hilfsmittel, die menschliches Versagen – ob absichtlich oder unabsichtlich – weitgehend ausschließen, nur bei der Klub-WM im Dezember in Tokio und dann sowohl beim Confederation Cup 2013 als auch bei der nächsten Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien durch.
Da schauen ja dann weltweit alle zu. Und zu auffällig dürfen die menschlichen Fehler natürlich auch nicht werden. Dabei passieren die eigentlich spielentscheidenden Fehler im immer rasanter gewordenen Tempo-Fußball viel häufiger bei obskuren Freistoß-, Strafstoß- und Abseits-Entscheidungen.
Danke, FIFA. Du hast die Zeichen der Zeit doch noch erkannt. Erstens aber 10 Jahre zu spät und zweitens: Warum denn nur kleinscheibchenweise und weiterhin mit großer Geheimnistuerei..?
Der normale Fußballfan ist nicht so dumm, als dass er nicht merkte, dass er weiterhin an der Nase herum geführt werden soll. Nur die Torlinien-Technologie darf her. Jetzt plötzlich. Aber auch dabei wird getrickst und zwar mit allen Mitteln. Dabei erinnern wir Alten uns alle nur an das zumindest zweifelhafte Wembley-Tor von anno 1966 für England gegen Deutschland – allerdings noch dazu in einem WM-Endspiel.
Dann 44 Jahre später an das eindeutig reguläre aber nicht gegebene Tor für England gegen Deutschland bei der WM 2010. Und nun vor kurzem an das vom Torrichter (!) nicht gesehene Tor der Ukraine gegen England bei der EURO 2012. Die neusten geplanten Tricks der FIFA beim Einsatz von Tortechnologien bei WM-Turnieren: Nur der auserwählte jeweilige Schiedsrichter darf als Einziger das Signal über einen Sender an seiner Armbanduhr empfangen und – noch verrückter – dann selbst entscheiden, ob er der Technik glaubt oder nicht. Vielleicht muss er ja vorher noch telefonieren? Mir fehlen die Worte. Und jedem Fußballer allmählich der Glaube.
Zum Schluss aber nur Erfreuliches: Unser aller Marek Mintal, der Cluberer und mehrmalige FCN-Torschützenkönig, ist wieder da. Seit neustem spielt und trainiert er beim Club mit der U 23- „mit meinen Kindern“ wie er mir vorge- stern vor der Kabine beim 1. FCN scherzhaft erzählte. Sein Abschiedsspiel am Samstag, 21. Juli, um 16 Uhr gegen den überragenden Deutschen Meister Borussia Dortmund wird sicher ein Fußball- Fest der ganz besonderen Art.
Was hat Marek, das „Phantom“, dieser Mann mit gewinnender Art und unglaublicher Torschusstechnik, nicht alles erlebt, erlitten und erreicht! Auf dieses Marek-Mintal-Stadion-Fest dürfen sich alle Club-Fans – und nicht nur die – ganz besonders freuen. Für zu weit entfernt Wohnende überträgt das Bayerische Fernsehen sogar live! BRAVO!!

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19 Antworten zu “SCHIRI pfeift auf das Signal-DANKE,MAREK!!!!”

  1. Ralf Bauer sagt:

    Schön, dass auch hier Marek Mintal gebührend gewürdigt wird. Ich war mir sicher, dass Du, lieber GüKo, zu gegebener Zeit ihn nochmal in einem Statement hervorhebst. Und jetzt ist bekanntlich immer die beste Zeit.
    Ja, Bravo BR! Innerlich habe ich es sehr gehofft, dass das „Spiel“ übertragen wird. Auch das hat sich Mintal redlich verdient und der BR dazu. Ich bedanke mich bereits heute für den vorzüglichen Service.

    Der Fifa sollte man empfehlen sich vom Fussball komplett und öffentlich zu distanzieren. Sie hat bis heute nicht verstanden um was es geht od. irgendwann den Blick für das wahre verloren.

  2. GueKo sagt:

    Freu mich auch gerade für Dich!
    LG
    GüKo

  3. charlie sagt:

    Der Chip im Ball wird die Probleme mit ärgerlichen Schiedsrichterentscheidungen nicht lösen. Denn, wie die Beispiele in obigen Bericht zeigen, sind diese strittigen Fälle gottseidank nicht häufig. Größer ist das Problem, das sich im Strafraum abspielt, beispielsweise bei Ecken, wo 20 Spieler im Strafraum versammelt sind und dem Schiedsrichter Halten, Trikotzupfen, Rempeln und sonstige elfmeterreife Fouls nicht geahndet werden. Zudem gibt es den auffälligen Respekt der Schiedsrichter vor den „Großen“ (s. nicht gegebenen Elfmeter im EM Spiel Spanien-Kroatien). Im Auftaktbundesligasiel Fürth-Bayern wird der Schiedsrichter eher nicht pfeifen, wenn der Fürther Angreifer im Bayernstrafraum zu Fall gebracht wird, im umgekehrten Fall eher schon. Ich meine, es sollte ein Oberschiedsrichter geschaffen werden, der in unübersichtlichen oder strittigen Situationen auf Verlangen des betroffenen Mannschaftstrainers eingeschaltet werden kann und nach Analyse der Fernsehbilder entscheidet und gegebenenfalls die Entscheidung des Feldschiedsrichters korrigiert.

  4. GueKo sagt:

    HOPPLA, ein interessanter Vorschlag!
    Zur Technik: Bei der TORLINIEN-TECHNOLOGIE handelt es sich NICHT um einen Chip i m Ball, sondern um eine feine Metallschlaufe u m den Ball (Mangnetfeld) h e r u m und um an den beiden Torpfosten innen angebrachte Sensoren! NÜRNBERG hat das schon heuer, 2012, ausprobiert.
    Die Sache mit dem CHIP im Ball (hochinteressant für Entscheidungen im Spiel, im Trainingsbetrieb und und und..!) hatte die Firma CAIRO ebenfalls in Nürnberg zusammen mit dem Erlanger Frauenhofer Institut für Integrierte Schaltungen der UNI Erlangen (mit meiner Wenigkeit als Moderator) schon mal früher, etwa vor etwa 8 Jahren, im FRANKENSTADION anhand eines Jugendspieles demonstriert! Damals schon klappte alles und alle waren mehr als verblüfft!
    Peinlich übrigens, wie wenig sich bisher (?!!) die deutsche und speziell bayerische Presse für das FRÄNKISCHE MODELL („GOALREF“) stark macht. Das konkurrierende andere kommt aus England… Wie gesagt, beim CHIP i m BALL

  5. Michael Fischer sagt:

    Oberschiedsrichter finde ich gut, aber am besten zwei. Nicht daß der eine dann auch noch im Affekt unter Streß falsch entscheidet!

  6. Ralf Bauer sagt:

    Am besten wir nehmen entweder für jeden auflaufenden Spieler einen separaten Schiedsrichter od. jeweils einen für jede Spielminute. Denkbar wäre auch eine Schiedsrichterkette entlang sämtlicher Linien. Alternativ könnte man auch noch einen Arbeitskreis bilden und schon mal prophilaktisch eine Schlichtungskommission einsetzen.

    Weitergedacht könnte man sich natürlich auch rückbesinnen, als ein Dreiergespann charakterlich gefestigt und durchweg integer im Sinne des fairen Sportes war. Es wird immer wieder einmal eine Tatsachenentscheidung geben, welche man nicht mitträgt, menschliches Versagen und Fehlentscheidungen als Ausnahmen.
    Wenn jedoch gewisse Leute im Hintergrund ausschliessen möchten, dass es zu für die Konsumwirtschaft „uninteressanten“ Begegnungen in den Endrunden eines Turnieres kommt, sind weder programmierbare Ballchips, noch Sensorenschranken und auch nicht die Aufstockung von neutralen Spielleitern eine Lösung.
    Es wäre so als würde man den Schnecken, die auf den Salat aufpassen sollen, noch ein Karnickel zur Seite stellen.

  7. Daniel Eberhardt sagt:

    Hallo GüKo,

    ich muss dir Recht geben: ENDLICH hat die FIFA Torlinientechnik zugelassen, denn das wichtigste im Fußball – Tor oder NICHT-Tor – sollte korrekt entschieden werden.

    Bei Fernsehbeweis, Oberschiedsrichter, … etc. bin ich schon kritischer: Wann ist eine Situation „strittig“??? Sollte bei jedem kleinen Foul protestiert werden dürfen?

    Deswegen meine Meinung: Torlinientechnik ok, weitere technische Hilfsmittel eher nein…..

  8. Michael Fischer sagt:

    Hallo Daniel Eberhardt,

    deshalb wäre ich auch für zwei Oberschiris am Videoschirm. Die werfen sich dann kurz einen Blick zu a la Stuntz und Helmer und sind sich einig.

    In der Regel würden sie meistens weiterlaufen lassen. Der Schiri soll ja nicht demontiert werden. Aber wenn es wirklich kritisch werden sollte – ein kurzer Blick zum Oberschiri-Kollegen und man weiß was zu tun ist.

    Und noch ein Hallo an Ralf Bauer:

    Ich bin mir ehrlich gesagt nicht klar darüber, wann ein Dreiergespann in der Vergangenheit jemals „charakterlich gefestigt und durchweg integer im Sinne des fairen Sportes “ gewesen sein soll. M.E. ist das heutzutage eher gewährleistet als früher.
    Selbiges gilt m.E. für die Gefahr, dass Spiele von Schiedsrichtern verpfiffen werden, damit es nicht zu „für die Konsumwirtschaft uninteressanten Begegnungen in den Endrunden eines Turnieres kommt“

    Das halte ich persönlich für nicht haltbare Verschwörungstheorien.

  9. Michael Fischer sagt:

    P.S.: Dazu noch ein Buchtipp: Die Geschichte eines völlig unbedeutenden Fußballclubs in der finstersten Provinz. Ein Mann ist besessen von dem Ziel, seinen Verein in die höchste Liga zu führen. Egal mit welchen Mitteln.

    „Foul Play“ von Per Wahlöö. Aus dem Jahre 1959. Kennst Du bestimmt auch, Günther?!

  10. GueKo sagt:

    Nein, kenn ich NICHT! Lesenswert? Danke Euch allen für die Kommentare. Aktuelle FIFA-Geschichte weiter verfolgt???

  11. Michael Fischer sagt:

    Absolut lesenswerter Roman im Taschenbuchformat. Ist nur schon fast zwanzig Jahre her, daß ich ihn gelesen habe. Sollte ihn mal wieder rauskramen.
    Hat natürlich mit über 50 Jahren schon Staub angesetzt, aber für Fußball-Fans trotzdem ein Muß.

  12. GueKo sagt:

    Zu den TOR-FEHLentscheidungen: ich Trottel hab die schlimmste diesebezügliche Fehlentscheidung ja ganz unterschlagen: HELMERS DANEBENTOR gegen uns..

  13. GueKo sagt:

    Lieber Michael,
    hab mich übers Buch informiert und es BESTELLT!!
    Danke für den Hinweis!
    GüKo

  14. camillo sagt:

    Der größte Witz ist, dass die UEFA/ Platini nicht mitzieht und angeblich bei den Torrichtern bleiben will….
    Das stinkt doch schon fast so zum Himmel wie die Machenschaften von Sepp B….

  15. GueKo sagt:

    Hab Marek heute von 16 bis 18 Uhr nochmal im Training mit den Profis gesehen:vorbildlich!

  16. Ralf Bauer sagt:

    Emotionale Momente & ein ansehnliches Spiel. Der Club hat es ernster genommen als der Double-Gewinner. dazu: ein Wiedersehn mit Hans Meyer; da freut man sich einfach immer.

    Es hat Spaß gemacht dem Club zuzuschaun. Die Abwehr muss wohl noch eingenordet werden, da fehlt der Wollscheid noch. Pino ist schon in form und, zumindest heute, ganz der alte. Hinten kompromisslos und mit Zug nach vorne. Robert Mak ist zurecht vom Reporter gelobt worden. heute einer der besten auf dem Platz.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass man bei den Akteuren sowohl Spass, wie auch ernsthaftes Engagement beobachten konnte. Eine gute Mischung. Ob Hecking wohl einen Kongurrenzwettbewerb ausgerufen hat?

    Das Ereignis ist Marek Mintal gerecht geworden. Keine Klamaukveranstaltung, dafür eine herzliche Stimmung. Es freut mich für ihn und ich wünsche ihm auch weiter alles gute.

  17. GueKo sagt:

    Plattenhardt! Frantz! Mak! Kamavuaka!Esswein sowieso!!!

  18. Peter Rusam sagt:

    Auch Chandler hatte schöne Szenen – selbst wenn es „nur“ ein Testpiel war: Der engagierte Auftritt machte Vorfreude auf die nächste Saison (allerdings wird die Schäfer-Diskussion beim ersten Patzer wieder voll losgehen, da war gestern auch wieder das eine oder andere…)!
    Mani Weiß hat es jedenfalls mit Fassung getragen (auch, daß ich ihn mit meinem Club-Schalke-Schal geärgert habe) und hatte Spaß an diesem würdevollen Abschied des Phantoms.
    Viele Grüße!

  19. GueKo sagt:

    Danke für den Kommentar. Hab natürlich noch genauer hingeschaut..Schau mir heute vermutlich noch die FCN II-Mannschaft an

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