OB JOGI auch SO DENKT?

119. Kolumne / EM-KOLUMNE in der Reihe
„Wir rufen Günther Koch“
Neumarkter Tagblatt/Mittelbayerische Zeitung vom 21.06.2012
vgl.auch www.mittelbayerische.de

Bad-Stuber stupste nicht nur. Er zerrte. Am Trikot. Im 16-er ! Am Trikot vom enteilten Nicklas Bendtner, Profi beim AFC Sunderland, 14. der englischen Premier League. Das hätte Strafstoß für Dänemark gegen Deutschland geben können, wenn nicht gar müssen. Wie die Dänen die zumindest zweifelhafte Entscheidung des spanischen Schiedsrichters Velasco Carballo wegsteckten, nötigt mir großen Respekt ab. Das Gleiche gilt für die Kroaten, die nicht zuletzt wegen eines vom ansonsten hervorragenden deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark nicht gepfiffenen Strafstoßes im entscheidenden dritten Spiel der Vorrunde gegen Spanien aus dem Turnier flogen. Ganz zu schweigen von dem 1:0-Siegtor der Spanier kurz vor Schluss, das nach meiner Beobachtung und Regelkenntnis wenn schon nicht Handspiel von Iniesta (Oberarm!) so doch zumindest Abseits von Jesus Navas vom FC Sevilla war, weil der eben nicht „passiv“ abseits war, wie’s in der Uefa- und Fifa-Schiedsrichter-Alibi-Terminologie schwammweich heißt.
Die tapferen Griechen wurden gar in zwei Spielen benachteiligt. Erst hatte Velasco im Eröffnungsspiel gegen Polen (1:1) fälschlicherweise Sokratis mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Dann im zweiten Spiel gegen Russland (1:2) hat der schwedische Unparteiische Eriksson statt auf den Elfmeterpunkt zu deuten den griechischen Kapitän Georgios Karagounis von Panathinaikos Athen wegen angeblicher Schauspielerei verwarnt.
Zu allem Übel darf Karagounis morgen Abend im Viertelfinalspiel gegen Deutschland eben wegen dieses Fehlgriffs und Fehlpfiffs nicht seine Mannschaft dirigieren, sondern muss von draußen taten los zuschauen. Großen Respekt also auch vor den mannhaften Griechen! Man stelle sich besser nicht vor, derartige Fehlentscheidungen hätten unsere Mannschaft ge- und betroffen.
Vom falsch postierten Torrichter, der den Ukrainern im Spiel gegen die Engländer (0:1) das enorm wichtige Ausgleichstor zum 1:1 klaute, ganz zu schweigen! Fifa, Fifa, wie lange willst Du Dich noch bewusst und wider besseres Wissen gegen den Chip im Ball verweigern? ( Vgl. dazu meine Kolumne vom 5. 11. 2009) Oder muss erst jeder das unglaublich erschreckende, aber wahre neue Buch „Fifa Mafia“ vom unerschrockenen Enthüllungsjournalisten Thomas Kistner lesen? Was ich übrigens jedem denkenden Fußballfreund nur wärmstens empfehlen kann!
Die Leistungsunterschiede der einzelnen Mannschaften bei dieser EM sind geringer als erwartet. Bei unserer deutschen Mannschaft hat mich bisher fast nur die Ergebnis- Effizienz überzeugt. Bin gespannt, wer morgen aufläuft. Miroslav Klose, meint Tasso Wild, würde das Spiel der Deutschen variantenreicher und für die Griechen unberechenbarer machen. Recht hat er! Ob Jogi Löw auch so denkt? Bis zum Halbfinale mit Deutschland – gegen Italien oder England!
Euer
Günther Koch
www.guenther-koch.de

Ü www.mittelbayerische.de

Tags: ,

8 Antworten zu “OB JOGI auch SO DENKT?”

  1. Michael Fischer sagt:

    Heißt der nicht Wolfgang Stark?

  2. Töffi sagt:

    Die Griechen haben in den zurückliegenden Jahren ganz Europa betrogen, jetzt sollen sie mal ganz still sein. Hier ist definitiv kein Mitleid angebracht.

    Und zu dem nicht gegebenen Ukraine-Tor hätte es gar nicht kommen dürfen, wenn der Linienrichter vorher auf Abseits entschieden hätte.

  3. GueKo sagt:

    Danke für den Hinweis, Michael- das war sein VATER, der auch gepfiffen hat und Verbands-Schrii-Boss ist. Einmal war ich Reporter für den BR als er FC Herzogenaurach mit LOTHAR gegen die SpVgg. Plattling pfiff.Wir kennen uns.GUTE Leute!

  4. Daniel Eberhardt sagt:

    Hallo Günther,

    nochmals zur Theamtik „Fehlentscheidungen“:
    Zu Beginn der EM war ich fast schon von den „positiven“ Leistungen der Schiris überrascht. Man war schon anderes fast „gewöhnt“ (WM 2010).
    Doch jetzt häufen sich die Fehler deutlich, zuerst der Nicht-Elfmeter von Stark und nicht zuletzt das Nicht-Tor gegen England.

    Warum das ganze, wenn die Technik vorhanden wäre???
    Ein Chip im Ball hätte hier eindeutig feststellen können, dass der Ball korrekt im Tor war. Ich hoffe das hat jetzt auch die UEFA/FIFA verstanden.

    Was ich allerdings nicht will ist, dass die Emotionen vollständig verschwinden und das ein Spiel 5-10x unterbrochen werden muss, damit einer der Assistenten auf einen Monitor schauen kann.

    Denn sonst geht der Fußball kaputt!!

  5. GueKo sagt:

    JA! Genau so sehe ich das auch.

  6. Ralf Bauer sagt:

    So ein Chip im Ball und weiteres ist für die Uefa/Fifa nichts. Und erst recht nichts für deren Sponsoren. Entsteht ein Halbfinale Ukraine/Kroatien interessiert das i.d.R. ausschliesslich deren Landsleute. Dieser Markt wäre Konzernen wie Kia, Hyundai, und die Schokoriegel-Mogule zu klein. Spielt Spanien gg. Deutschland, schaut das auch der Franzose, Engländer, Portugiese usw. Das Präsentationsfeld ist wesentlich grösser.

  7. GueKo sagt:

    „TOOOR!“

  8. Michael Fischer sagt:

    Wieso sollten die Emotionen verschwinden, wenn beispielsweise zwei Oberschiris irgendwo in einem Video-Raum sitzen und bei Fehlentscheidungen ihren Kollegen auf dem Rasen kurz anpiepsen?

    Wir unterstellen hier – typisch menschlich – doch schon im Vorhinein Dinge (das Verschwinden von Emotionen), die überhaupt nicht eintreten müssen.

    Warum probieren wirs nicht einfach aus? Wenn es nix ist – läßt man es eben wieder sein.

Hinterlasse eine Antwort