Zwei Torhüter pro Mannschaft..?!

oder:Ball spielt Billard mit Pfosten und Jasmin Fejzic..

112.  Zeitungs-Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
für NEUMARKTER TAGBLATT/ MITTELBAYERISCHE ZEITUNG

Ausgabe 22.03.12  siehe auch: www.mittelbayerische.de
Jeden Montag kann man es im überregionalen Fachblatt Kicker nachlesen: unsere Torhüter sind in der Regel immer die Besten! An den vergangenen vier Spieltagen bekamen in insgesamt 36 Spielen der 1. Bundesliga die 72 Mal zu beurteilenden Torhüter unglaubliche 64 Mal eine Note zwischen 1,5 und 3,5. Das sind 88,8 Prozent!!
Weitere vier Mal gab es immerhin noch die 4. Nur dreimal gab es die – manchmal verwunderliche – Note 4,5 und nur einmal die eindeutige 6. Auch von den Durchschnittsnoten fast (!) aller Torhüter über die gesamte bisherige Saison hinweg können die Feldspieler der Bundesliga nur träumen. Dies ist um so erstaunlicher, da unser Fußball in den letzten zehn Jahren ein unglaubliches Tempo erreicht hat.
Dass unsere Torhüter – fast ausnahmslos sind es die jungen unter ihnen – eine derart positive Entwicklung genommen haben, führe ich auf deren tolle frühzeitige Schulung zurück. Bei einem Jugendturnier neulich sah ich mehrere Kinder zuerst im Tor und schon im nächsten Spiel als Feldspieler glänzen. Torhüter moderner Prägung sind allesamt auch gute Fußballer.
Sie denken und spielen mit, regieren im ganzen Strafraum und leiten Konter-Angriffe durch schnelle gezielte Abwürfe oder Abschläge ein. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, halte ich es durchaus für denkbar, dass es in einigen Jahren Mannschaften geben wird, in denen gleichzeitig zwei sowohl als Torhüter als auch als Feldspieler jahrelang ausgezeichnet ausgebildete Akteure mitwirken.
Sozusagen zwei Tor- und/oder Feldspieler, die man während der Halbzeit oder sogar während des Spiels Position und Trikot plus Handschuhe tauschen lässt. Aus taktischen oder aus psychologischen Gründen… Illusion? Spinnerei? Wartet nur ab…
Nun aber zu den „blöden linken Torpfosten“: In Barcelona 1999 verlor der FC Bayern gegen Manchester United letztlich nur wegen des „blöden linken Pfostens“ (so schrie ich damals) der einen Scholl-Schuss zum 2:0 nicht rein ließ. Drei Tage später stieg der Club gegen Freiburg nur deshalb ab, weil der Schuss von Nikl am linken Alu abprallte – wieder schimpfte ich den Pfosten. Vorgestern nun war ich entsetzter Augenzeuge beim Pokal-Halbfinale in Fürth.
Diesmal spielte der blöde linke Posten sogar selbst mit: Er knallte das Elfmeterschießen zwei Sekunden vor dessen Beginn einfach ab. Er spielte mit dem armen, gerade für dieses Elfmeterschießen eingewechselten Fürther Torhüter Jasmin Fejzic BILLARD!
Ein einziger Jammer! Greuther Fürth spielte nämlich großartig und hätte zumindest dieses Elfmeterschießen gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund verdient gehabt.

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4 Antworten zu “Zwei Torhüter pro Mannschaft..?!”

  1. Michael Fischer sagt:

    Stimmt, das hätten sie verdient gehabt.
    Großartige kämpferische Einstellung. Warum vermisse ich die so häufig beim Club?

  2. GueKo sagt:

    Warten wir mal ab, wie sich die Mannschaft vom Sonntag am Sonntag
    in Stuttgart präsentiert. Werde auch dort sein.

  3. wallys sagt:

    zurück aus Stuttgart….selten war es so einfach in Stuttgart zu gewinnen, wenn man einen hätte der das Tor trifft! FCB hätte 7:0 gewonnen! Junge, Junge, was haben die mit uns vor…….Bayern, Freiburg, Schalke…..langsam denke ich 1997!!!!!!!!!!
    Gegen das Spiel gerade in der HZ 1 ist gar nix zu sagen, doch wir haben ja kein Sturmproblem sagt Herr Bader!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  4. Guenther sagt:

    das war 1999…
    Bitte in neusten BLOG kommentieren.DANKE!!

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