Wenn STREICHELN weh tut..

Trainingseindrücke von heute.. :bitte ggf.unter „Kommentare“ nachlesen

22. Kolumne 2011 in der Reihe (seit 2008) — „Wir rufen Günther Koch!“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Archiv:<mittelbayerische.de>
Kann man, darf man eine Mannschaft loben, die verloren hat? Wenn’s der Club ist und er so spielt wie am Sonntag in Hamburg: Ja! Blöd aber wahr.

Schön gespielt, für mich sogar zu schön gespielt. Immer wieder mit der Sohle den Ball gestreichelt, um am Ende Streicheleinheiten vom Gegner und dem mir schon als Bayern-Spieler immer höchst sympathischen jetzigen Hamburger Trainer Thorsten Fink zu bekommen. Streicheleinheiten, die weh tun. Die Hamburger schießen zweimal aufs Tor und beide Male ist Schäfer geschlagen, der nach wie vor in Interviews überzeugender wirkt als im und vor allem vor dem Tor.

Ein wirklich guter Keeper muss auch mal ein Spiel oder wenigstens einen Punkt allein retten. Dennoch kein Vorwurf an ihn oder gar an die Mannschaft. An Raphael sogar ein Danke: Er meckert nicht mehr mit dem Schiedsrichter, hat einmal sogar gut mit der Faust geklärt, spielt aber den Ball – wenn er ihn mal hat – viel zu spät und zudem oft ungenau ab. Aber auch das kann er ja noch lernen. Allerdings darf es nicht so weit kommen, dass der viel Jüngere und für mich schon jetzt erkennbar Bessere – noch dazu mit Zukunft – , Patrick Rakovsky womöglich Jahre auf der Bank schmoren muss, bis Schäfer seinen fest geschriebenen Stammplatz räumt.

Ein weiteres Positivum: Raphael Schäfer repräsentiert in Interviews den Club wirklich gut. Andere wie Dominik Maroh, der veranlagte aber zu weiche Didavi und der unentschlossen agierende Simons aber ebenso. Bauchweh kriegt man dennoch, wenn man bedenkt, dass es beim Fußball ja nicht ums Schön-Spielen, sondern um das Tore-Schießen geht.

Da ist unser Club miserabel. Ohne Tore und ohne Tabelle wäre das Leben für Clubfans viel schöner. Doch das wäre wiederum langweilig und irreal. So also steigt unser aller Blutdruck wieder und das Zittern wird wohl bis Mai anhalten. „Der gute Wille ist entscheidend“. Dieses Lebensmotto und manchmal auch Weihnachts-Geschenk-Motto gilt nicht im Fußball. Trainer Dieter Hecking, der sich immer wohltuend sachlich, dennoch präzise, teilweise scharf, aber jederzeit fair und überlegt nach den enttäuschenden Ergebnissen in seiner Spielanalyse äußert, muss nun aber endlich wieder Siege einfahren, sonst wird es für den Club eng. Und für Hecking selbst erst recht.

Der Club selbst muss sich überlegen, wo er bei der Einkaufspolitik Fehler gemacht hat und diese möglichst korrigieren. Einen Mann wie Dominik Maroh muss man jetzt fast betteln, hier zu bleiben! Eine Vertragsverlängerung von Simons für ein Jahr in dessen 36.Lebensjahr hinein (!) sollte man dreimal abwägen – nicht nur wegen seiner fatalen Disbalance gegenüber dem gerissenen Guerrero.

Euer Günther Koch

DANN bis SAMSTAG  bei Neu-Mitglieder-Aufnahme im Service-Center am Max Morlock-Platz ab 13.45 bis 14.3o Uhr.

4 Antworten zu “Wenn STREICHELN weh tut..”

  1. Rot Schwarze Füße sagt:

    In diesen Kommentar kann man viel hineinlesen, vielleicht gerade weil er von einem Aufsichtsrat kommt. Respekt dafür!

  2. GüKo sagt:

    Nein- so wie immer.
    Aber (leider?) einer meiner letzten veröffentlichten Kommentare…..
    Im übrigen:
    Meine Trainingseindrücke bei Sturm und Regen von heute:
    Flanken: miserabel (Kamavuaka und Chandler) ABER:Sie haben’s geübt……….
    Torschuß-Qualitäten: bei Didavi (!) und Pekhart ( schönes Hakentrick-Tor aus der Luft, 1/2 m über dem Boden) B E S S E R als gedacht.
    Tor:Rakovsky:sensationelle Reflexe
    Sehr emsig und gut: Judt!
    stark verbessert:Klose!
    kurz angeschlagen (aber NIX passiert): Chandler und Hegeler:
    Zuschauer: eine Frau, 3 Männer 6 mal Presse/Foto/Kamera

  3. Töffi sagt:

    Warum „leider“ mit Fragezeichen?
    Es muss heißen „leider!!!“.

    Deine Kommentare werden mir fehlen.

    Danke!

  4. GüKo sagt:

    Alles hat (s)ein Ende-nur die Wurscht hat zwei…

Hinterlasse eine Antwort