In Bayern und bei Bayern wackelt alles….oder:Bayern jagt niemandem mehr einen Schrecken ein

WESER – KURIER  „FÜNFERKETTE“   

Nicht, dass Sie da im hohen (?) Norden glauben, ich wäre jetzt besonders stolz oder gar froh, dass die Bayern verloren und Dortmund gewonnen und somit  erstmals in 2011/ 2012 Tabellenführer geworden ist. Nur, weil ich Doldi vor Beginn der Saison und der 0:1 Niederlage gegen Gladbach hier geschrieben hatte, dass Bayern ohne einen gesunden Robben nicht Meister werden wird, sondern evtl. eben dann doch wieder Borussia Dortmund….

Viel wichtiger ist für mich, dass unsere fränkischen Cluberer –  endlich mal wieder mit Maroh neben Wollscheid- gegen uninspirierte Lauterer hoch verdient 1:0 gewonnen haben. Jetzt weinen manche hier dem kantigen, unerschütterlichen Cluberer Andy Wolf doch so manche Träne nach. Ekici und Gündogan sowieso. Aber der 1.FCN ist nun mal Fußball- Entwicklungs- Plattform. Wenn  Quereinsteiger  Philipp Wollscheid im Sommer nicht nach Leverkusen sondern zu den Bayern gehen würde, wäre hier in Franken die Hölle los. Ganz sicher.
Sicher ist auch, dass Werder morgen auf der Fröttmaninger Heide in der Fußball-Betonschüssel und Fußball-Futterhalle  mit  Wohl-Fühl-Verpackung aus Kunststoff  unbedingt frech und dennoch durchdacht nach vorne spielen müssen. So wie die Mainzer Buben und schon vor Wochen, weitgehend unbemerkt, sogar die Augsburger. Im Bayern-Magazin heißt es morgen respektvoll: “Bremen peilt wieder die Spitzenplätze an“. In Bayern und bei Bayern ist nämlich nichts mehr so wie es einmal war. Die CSU wackelt erstmals seit der Nachkriegszeit gewaltig. Vor paar Tagen wurde im Bayerischen Wald ein blutjunger, schwuler, evangelischer Sozialdemokrat -eine aussichtslosere Kombination gibt es gar nicht- zum Landrat gewählt. Das ist ungefähr so umstürzlerisch einzuschätzen, als ob die Bremer per Volksentscheid am Rathausplatz eine Ski-Sprungschanze bauen ließen. Gleichzeitig  fragen sich viele Bayern auch:“ Was ist beim  FC Bayern eigentlich los?“ Wer in der Bundesliga bereits gegen Mannschaften, die nur etwas besser sind  als Freiburg (7:0), Hamburg (5:0), Berlin (4:0) und Nürnberg (4:0), also gegen Hannover, Mainz und Dortmund verliert und in Hoffenheim nur einen Punkt ergattert, der jagt längst keinem Mitbewerber mehr großen Schrecken ein.
Will sagen, wenn Arnautovic morgen im Voralpenland, beflügelt von naher österreichischer Luft  und den Bergen, endlich mal Schuss-Glück hat und trifft wie er will, was er schon lange mal verdient hätte, und hinten das technisch, kämpferisch wie auch farblich bunteste, geradezu ideale  und schillerndste deutsche Innenverteidiger – Duo Naldo und Wolf die Bälle raus- bzw. ins Tor des Gegners hauen, könnte  am Samstag in München eine Art von  Götter-Dämmerung beginnen. Bayern ohne den gereiften Bastian Schweinsteiger und ohne einen von allen Mitspielern akzeptierten Robben ist –vor allem in der Wackel-Pudding- Abwehr (Badstuber, van Buyten) mit zwei viel zu kleinen und höchstens durchschnittlichen Außenverteidigern (Lahm, Rafinha, jener und Boateng mitunter unbeherrscht) verwundbar. Verlieren werden sie aber dennoch nicht – weil nämlich der SV Werder all das nicht glaubt, was ich hier schreibe.

Es sei denn, Aaron Hunt geht mal wieder selbst so richtig auf Tore- Jagd!
  

    

 

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2 Antworten zu “In Bayern und bei Bayern wackelt alles….oder:Bayern jagt niemandem mehr einen Schrecken ein”

  1. Michael Fischer sagt:

    Herrlicher Artikel – aber der SV Werder hats tatsächlich nicht geglaubt…
    oder sie haben Deine Kolumne nicht gelesen.

  2. GüKo sagt:

    die STRAFE folgte auf dem Fusse…WENN man die Bayern ins Spiel kommen l#äßt, hat man schon verloren.Gegten Bayern muss man nach vorne nach vorne nach vorne spielen.
    LG
    GüKo

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