DIE GROSSE STUNDE DER RADIO-KONFERENZEN

3. Zeitungs-Kolumne
im Rahmen der FÜNFER-KETTE (Breuckmann, Koch, Reeves, Wontorra, Zeigler,)
im BREMER WESER KURIER

 Endlich Regen! Trockene Wochen lang wartete die Natur durstig und sehnsüchtig. “Mai- regen bringt Segen und werden wir nass, so wachsen wir lustig wie Blumen und Gras“ – sagt der Kinderreim. Nicht nur meine Eibe vorm Fenster atmet erleichtert auf – auch der Stadionrasen drüben im Nürnberger Stadion. Ihm geht es gut. Er hat immer ungehindert das, was er zum Leben braucht: Wind, Sonne, Regen und gute, frische Luft. Niemand wird 2011 am ominösen Letzten Spieltag im Nürnberger Stadion heulen. Auch, wenn wieder mal eine Bundesliga-Saison nach 34 Spieltagen mit insgesamt 3060 Minuten Spielzeit für jede der 18 Fußball-Mannschafts-Firmen zu Ende geht. Zudem spielt der Club ja morgen völlig losgelöst  bei Hannover 96  und darf sich an seinem sensationellen 6. Tabellenplatz in einer der verrücktesten Bundesliga-Spielzeiten seit 1963 erfreuen. Satte 51 Stunden lang werden morgen, Samstag, um 17 Uhr 17 alle interessierten Vereine den Ball, die sog. “Torfa brik“ gesucht, gefunden, verloren, wieder erobert und letztlich 30 mal oder 31 mal ( Eintracht Frankfurt) oder 79 mal bzw. 82 mal (FC Bayern München) ins gegnerische Tornetz geschmuggelt, geschoben, geschlenzt, gelupft, gedroschen haben. Dabei kann jedes Tor , das am Letzten Spieltag geschossen wird, Gold wert, entscheidet es doch über Wohl und Wehe von diesmal  “nur“ noch drei  Abstiegs gefährdeten Mannschaften: jenen aus Frankfurt, Mönchengladbach und Wolfsburg. Sie müssen alle auswärts antreten Schon jetzt tun mir die Fans der Frankfurter, die nach Dortmund zur Meisterfeier des BvB reisen müssen, die Fans der Gladbacher, die nach Hamburg zum HSV fahren und jene aus Wolfsburg, die bis nach Sinsheim fahren müssen, in der Seele leid. Während sich alle Anhänger vorgenannter Gast- geber und der meisten anderen Vereine die letzten 90 Minuten der Saison 2010 / 2011 unbeschwert angucken oder anhören können, weil es für sie nur noch um die “Goldene Ana- nas“ geht, wird den Gästen in den Kurven immer wieder der Atem stocken. Vor allem dann, wenn sie über ihr i- phone oder handy oder Mini-Radio von Anfang an mit der 90 Minuten- Voll-Konferenz im Fußballradio 90elf oder mit der Schluss -Konferenz der ARD verbunden sein werden. Wer ist schneller am Ball? Wer schießt das erste Tor? Wo kippt plötzlich das Spiel sieben Minuten vor Schluss wie anno 1999  in Nürnberg, als ich wie ein Häuflein Elend in Nürnberg am BR- Mikrofon saß und  stimmlich zwar parteiisch, aber journalistisch um so objektiver versuchte, bis zum bitteren Ende meiner Cluberer Haltung zu bewahren. Wo fällt morgen das alles entscheidende letzte Tor? Wer stürzt eventuell kurz vor Schluss doch noch in den Abgrund? Oder wird es morgen der große Langweiler, weil Dortmund mittlerweile vom Feiern gut erholt ist und früh gegen die Frankfurter Eintracht alles mit 3:0 klar macht ? Als ich vorgestern mit Trainer Hans Meyer unterhalb der Nürnberger Burg gemütlich bei einer Tasse Milchkaffee saß, meinte der kluge Herr Meyer, dass er vor allem und aus gutem Grund den Gladbachern alle Daumen halten werde und dass die Frankfurter Eintracht einfach nicht genug aufgestellt und in Dortmund so gut wie chancenlos sei. Herr Meyer könnte Recht behalten.

 

 

14 Antworten zu “DIE GROSSE STUNDE DER RADIO-KONFERENZEN”

  1. Hans Emminghaus sagt:

    Hallo Günther Koch,
    per Zufall bin auf Ihre Seite gestossen.
    Ich habe Sie Sie bestens in Erinnerung: WDR samstags Bundesliga.
    Als objektiver und bekennender BVB Fan habe ich vor Jahren schon Ihre Reportagen bewundert, obwohl ich damals glaubte, in Unkenntniss Ihrer tatsächlichen Clubbererliebe, Sie würden dem FC Bayern die Daumen drücken.
    Doch das war mir völlig wurscht, da ich Ihre emotionalen Übertragungen mehr als genossen habe.
    Legendär fand ich Ihre Leistung im Spiel Bayern- Bremen , was die Bremer gewannen und auch deutscher Meister wurden.
    Herr Koch, wo ist Ihre Stimme in der aktuellen Bundesligaberichterstattung?
    Zum Schluß noch ein dickes Lob an den Club, die wie der BVB, auch ohne hochbezahlte Legionäre, eine tolle Saison gespielt habe,
    Wir brauchen mehr BVB s, Mainzer, Hannoveraner, Clubberer und Freiburger in der Liga!!!!
    Und zu den allen Hooligans ( Frankfurt etc.)in unseren Stadien erlaube ich mir einen Satz Albert Einstein s zu zitierieren:

    Die menschliche Dummheit ist unendlich, ebenso das Universum; wobei ich mir beim Zweiten nicht so sicher bin!

    Gruß vom Niederrhein

    Hans Emminghaus

  2. GüKo sagt:

    Hallo, hier ist Nürnberg, ich rufe den Niederrhein..
    Lieber Fußballfreund, Ihnen zuzustimmen fällt mir naturgemäß..leicht. Danke für die schönen Blumen. seit 3 Jahren übertrage ich live und in voller Länge (!) ausgesuchte Spiele vom 1.FC Nürnberg, von Bayern München und vom VFB Stuttgart für das erste deutsche Fußballradio http://www.90elf.de (also am PC, per WLAN-Radio, per -i-phone mit entsprechender App oder an bestimmten moderneren handys zu empfangen!!!)
    Seit einiger Zeit sogar auf einem eigenen sog. „GüKo-Kult-Kanal“ mit ALLEN Freiheiten.. Näheres-auch Kostproben / Hörproben- finden Sie auf der Seite von 90elf/Sendungen etc..
    Mit sportlichen Grüßen!
    Ihr
    Günther Koch

  3. Michael Fischer sagt:

    Der Hans und Du beim Milchkaffee – ja wie seid Ihr euch da bloß wieder über den Weg gelaufen?
    Pflegt ihr öfter einen Plausch oder war das Zufall oder beruflich bedingt?

    Sollte meine Neugierde zu indiskret sein, so ignoriers einfach – und herzlichen Dank für die CD!

  4. GüKo sagt:

    Wir wurden kurz vorher im Rathaus als Wett-Paten des OB der Stadt Nürnberg für die Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ vorgestellt bzw. sogar fotografiert zusammen mit 2 weiteren Wettpaten..Jetzt werden wir dann mit der Sammelbüchse sammeln gehen..

  5. Töffi sagt:

    Hallo GüKo, mich würde mal interessieren, wie Du die Hängepartie bei der Vertragsverlängerung von Andreas Wolf siehst. Kannst Du den Standpunkt des Vereins (stark leistungsbezogener Vertrag) nachvollziehen?

    Ich denke, Bader sollte noch mal eine Schippe drauflegen. Denn was nützt es, wenn ich durch Wolfs Abgang Geld spare, es dann in der Vorrunde nicht besonders läuft und in der Winterpause dann wieder ein anderer Verteidiger (für viel Geld) verpflichtet werden muss?

    Dann doch lieber das behalten, bei dem ich weiß, woran ich bin.

  6. GüKo sagt:

    Da bin ich grundsätzlich der Meinung, dass auch Andy Wolf finanzielle Abstriche machen muss und tendiere dazu anzunehmen, dass in diesem Fall Martin Bader alles richtig macht. Will sagen, g e w i s s e spürbare (!) Reduzierung der Einnahmen muß Andy akzeptieren. Da ich allerdings nicht genau weiß, wie groß die finanzielle Rückstufung im Club-Angebot ist, halte ich mich in diesem Fall -was selten genug passiert- eher mit einer Meinung zurück.Um aber nicht zu kneifen: gleiches Recht für alle! Will sagen, wenn Andy nur einen 2-Jahres-Vertrag mit ca 20 % bis 23 % weniger Einnahmen angeboten bekommt (so etwa meine SCHÄTZUNG!!), dann muß das auch für z.B. Raphael Schäfer gelten…!! Das kommt auch bald aufs Tapet.

  7. Töffi sagt:

    20 bis 23 Prozent weniger Gehalt? Boah, das wäre eine ganze Menge … Kein Wunder, dass die beiden Parteien sich da noch nicht einig geworden sind.

    Danke für Deine Stellungnahme.

  8. GüKo sagt:

    wie gesagt, das ist lediglich eine private SCHÄTZUNG meinerseits bzw. aus meinen Nachrichtenquellen…

  9. GüKo sagt:

    es scheint doch einiges schief gelaufen zu sein. DAS hat Andy Wolfm so nicht verdient..
    Muß mich aber erst noch genauer umhöeren.. war die Tage im Ausland (Jersey..) und heute erst wieder in Nürnberg für „Menschen helfen Menschen“ unterwegs.
    Kümmer mich ab sofort darum. Andy Wolf hat an uns alle geschrieben und sich über mangelnde Wertschätzung seitens des FCN beschwert. Da werde ich hell wach.. es soll NICHT am Geld gescheitert sein.

  10. GüKo sagt:

    also:es gibt widersprüchliche Hinweise und Aussagen.Aber so ist das mal im Profi-Geschäft.Wer blickt da noch genau durch? Um all das Gewirr zwischen Kapitänswahl und -amt, Trainers Meinung über den Leistungsstand des Spielers und dessen Zukunftsperspektive, die Einschätzung des Spielers und seiner eigenen Leistung, die Haltung des Vereins und des Spielerberaters (!) und die Gehaltsstruktur (Vergleiche mit anderen Spielern wie Pinola… und z.B. Schäfer..) wirklich zu durchschauen, müßte ich ein Zauberer sein und alle Unterlagen sehen. Da ich das nicht bin (Zauberer) und nicht kann ( Nachprüfen), bleibt bei mir aber der fade Beigeschmack, dass man so ähnlich wie bei MNARI und bei LIEBERWIRTH (von Hans MEYER ganz zu schwiegen) bei einem der verdientesten Clubspieler wie ANDY WOLF
    keinen richtigen Weg gefunden hat, sich in WÜRDE und mit NIVEAU
    zu trennen.

  11. Ralf Bauer sagt:

    Lieber Günther,

    ich stimme Dir voollens zu und zwischen Deinen Zeilen lese ich die alte Weisheit: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Man muss diesen Weg aber aben auch gehn!

    Das tut nicht gut. Frischen wir doch nochmals auf und erinnern uns an den Ausgang letzter Saison, als wir uns kollektiv gefragt haben, weshalb keiner der Leihspieler grosse Ambition gezeigt hat, sich beim Club zu verpflichten. Irgendwas stimmt da von oben herunter nicht.

    Herzliche Grüsse aus dem Schwarzwald.

    Ralf

  12. GüKo sagt:

    wir sind derselben Meinung und leider scheint auch der neue(!) Aufsichtsrat wenig aktiv zu sein..Da bin ich am meisten enttäuscht.Hab dort einiges probiert auch in anderen wichtigen Fragen die neue Saison betreffend.
    Beste Grüße, ko0mm grad vion Thaetrproben aus AUGSBURG

  13. ToFie sagt:

    Aber die Arbeit mit der Mannschaft scheint ja gut zu funktionieren, denn das Klima innerhalb des ganzen Kaders war in der letzten Saison offensichtlich in Ordnung. Da haben selbst die zurückgestuften ruhig gehalten. Was das Management angeht, mag es da Probleme geben, aber sind wir nicht alle etwas zu sentimental, wenn es um verdiente Spieler geht. Ich weiß, dass ich auch schon mal ähnliches kritisiert habe. Trotzdem gehe ich mit etwas Optimismus in die neue Saison, denn wenn ein Spieler wie Feulner von Hannover umworben wird, sich aber dann für den Club entscheidet, dann muss doch etwas für diesen Verein sprechen, denn in Hannover hätte er ja international spielen können. Es wird ja nicht nur die Nähe zur Heimat gewesen sein, oder?
    Grüße aus dem schwäbischen Exil,
    Thomas

  14. GüKo sagt:

    hier geht es nur um die ART und WEISE, w i e man auseinandergeht-
    nch 14 Jahren

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