LAND IN SICHT
7. Zeitungs-Kolumne 2010 „Wir rufen Günther Koch“
Neumarkter Tagblatt /Mittelbayerische Zeitung
<mittelbayerische.de>
Einer der unzähligen Fehler des undurchsichtigen DFB war es, sich viel zu früh und ohne Not auf eine Nummer 1 fürs WM-Tor festzulegen. Vor allem Adler macht seither in fast jedem Spiel entscheidende Fehler. Darin übertrifft er Neuer um Längen. Am Sonntag räumte der junge Adler das Leverkusener Tor. Ze Roberto nahm das Angebot an und hob den Ball locker aus 16 Metern zum 1:1 für den HSV ins verlassene Gehäuse. Gerade, weil es um eine WM geht, plädiere ich für einen erfahrenen Mann mit Führungs-Autorität zwischen den Pfosten: Tim Wiese, Frank Rost oder Jens Lehmann. Warum nicht?
Machen wir weiter beim FCB: ein Strafstoß und ein eigentlich unübersehbares Abseitstor im Achtel-Finale-Hinspiel in der der Champions-League gegen zehn Spieler von Florenz ermöglichten das Weiterkommen trotz einer 2:3-Niederlage im Rückspiel. So was trübt unser aller Freude, wenn wir unser Fußballhirn einschalten und ehrlich sind.
Über ähnliche kuriose und dennoch sicher zufällige Entscheidungshilfen in vorherigen Spielen der FCB AG, habe ich hier unlängst bereits geschrieben. Am Samstag brachte dann erst ein unberechtigter typischer FC-Bayern-Freistoß nach angeblich absichtlichem Handspiel von Butscher den Ausgleich durch Robben gegen Freiburg. Danach noch kurz vor Torschluss ein allerdings berechtigter Strafstoß gegen die jetzt völlig irritierten Freiburger. So gab’s in der Fußball-Futter-Arena zum Nachtisch doch noch drei Pflicht-Punkte für den deutschen Fußball-Marketing-Krösus FC Bayern. Schon bisschen peinlich, oder?
Alles andere als peinlich dagegen ist das, was unser Club in Berlin nach der Halbzeitpause am Ball geboten hat. Einfach großartig, wie der Trainingsfleiß und die individual- wie mannschafts-taktische Planung von Trainer Dieter Hecking von Michael Oennings (!) Jungspunden mittlerweile umgesetzt wird. Es schadet ja nicht, das nochmal in Erinnerung zu rufen: Die mittlerweile deutschlandweit bekannten Clubspieler wie Bunjaku, Gündogan, Diekmeier, Choupo- Moting und Risse hatte Heckings Vorgänger als damals noch völlig Unbekannte an die Pegnitz gelotst. Jetzt erntet der Club den verdienten Punkte-Lohn auch dank dieser jungen Wilden. Ganz zu schweigen vom rapide steigenden Marktwert dieser Fußballer. Gerade für den alles andere als auf finanziellen Rosen gebetteten Club sollte dies neben dem überfälligen Bau des Nachwuchs-Leistungs-Zentrums zukunftsweisende Richtschnur sein. Überhaupt erkennt man diesbezüglich beim FCN vor allem auch durch die hervorragende Arbeit von Amateurtrainer Rene Müller im Zusammenspiel mit Dieter Nüssing verheißungsvolle Ansätze. Gut so, Herr Bader und Herr Woy! Wenn jetzt noch Heckings Jünglinge weiter punkten, könnte es bald heißen: Land in Sicht! Darauf freut sich mit Euch
Euer Günther Koch
Tags: Adler, Dieter Hecking, Hertha, Land in Sicht, Michael Oenning, Rene Müller
17. März 2010 um 18:18
Zur Torhüterproblematik: im Land der Torhüter gibts keinen mehr von Weltklasse 🙁 ; sicher: Adler und der junge Rest sind talentiert, aber von einem Kahn oder Lehmann in Top-Verfassung weit entfernt. Naja, kann ja noch werden, aber vielleichts stimmts und wir sollten für die (hoffentlich) vier Wochen in South-A auf Routine zurückgreifen.
FCB: Sorry, mein Herz ist zu Rot, um zu meckern. Butschers Hand war sicher kein Hand im Sinne eines echten Regelverstosses. Aber: den Freistoss musst auch erst einmal so reinzimmern. Andere hätten ihn neben oder übers Tor geschossen. Insofern muss man halt auch Chancen – wenn sie schon geschenkt sind – auszunutzen wissen. So hatte die Hertha vom FCN in Berlin so viele Chancen geschenkt bekommen und hat sie allesamt: vergeben. Das ist der Unterschied…
Womit wir beim FCN angekommen wären: ich hatte im Herbst zu Bekannten man gesagt, dass ich mir um den Club keine Sorgen mache: zu viel Talent im Team. Zugegeben: ich wurde im November und Dezember wackelig, zumal wieder alte FCN-Reflexe wie Trainerwechsel etc. zu bemerken waren. Doch scheinbar hat man mit Hecking den Richtigen erwischt und die Vorarbeit Oennings war wohl so schlecht nicht, was die Auswahl und den Aufbau der Talente betrifft. Warum am Ende die Chemie nicht mehr stimmte? Ich weiß es nicht……
Jedenfalls ist es gut, dass der FCN auf Talente setzt. Die anderen auch, der Trend ist klar erkennbar: Müller, Badstuber, Alaba, Kroos, Boateng uswusf. . Gott sei Dank keine überalterten Internationalen osteuropäischer Provenienz mehr. Mir ist um den deutschen Fussball nicht Bange.
17. März 2010 um 18:18
GANZ meiner Meinung- in allen Punkten. Allerdings:was der FC BAYERN auf allen Ebenen und u.a auch IM JUGEND-und AMATEURBEREICH geleistet hat, sucht- wie vieles andere in Deutschland auch- seines Gleichen! Davon können alle anderen NUR lernen!Jetzt hoffe ich nur noch, dass nachher auch der VFB weiterkommt-MÖGLICH ist im Fussball ja ALLES