SORGEN vor der WM in Südafrika
Liebe Freunde,
um dieses Thema darf man sich nicht drücken:
Auch wenn man bedenkt, dass Angola (dort war über 25 Jahre Bürgerkrieg) natürlich n i c h t Südafrika ist:
Die schrecklichen und erschreckenden Vorfälle, Bilder und Meldungen aus den letzten Tagen im Zusammenhang mit dem bewaffneten Überfall auf die Mannschaft von Togo rütteln uns alle wach und daher frage ich mich und Euch:
1.) WIE SICHER wird diese WM in Südafrika in heute genau 5 Monaten vom 11.6. bis 11.7.
für Spieler, Journalisten, Fans und Einheimische werden ?
2.) Wir groß ist die Chance und die Hoffnung, dass dieser Kontinent und vor allem die dort lebenden Menschen ebenfalls…. von diesem weltpolitischen SPORT- EREIGNIS „profitieren“, so dass es den dort Lebenden auch nach der WM weiterhilft und die bestehende unvorstellbare (!!) Armut und die großen sozialen Unterschiede nicht noch weiter verschärft ?
Ehrlich gesagt, ich habe da so meine Sorgen und Zweifel.
Tags: Armut, Sicherheit für Spieler und Fans, Süd Afrika, WM
28. Januar 2010 um 17:17
Weites Land – armes Land – und was kommt nach der WM?
Eine kritische Beobachtung und Analyse vom November 2009 – 168 Tage vor dem Count Down.
Eines steht heute schon gesichert fest, daß durch die Fußball-WM in Südafrika das Land noch ärmer wird als es heute schon ist.
Die Beweisführung und Gründe:
Sicherlich hat die FIFA die Stadien gesehen, geprüft und teilweise abgenommen – aber wenn man die noch vorhandenen Baustellen heute sieht, muß man Zweifel anmelden. Es wird gepfuscht an allen Ecken und Enden. Es fehlen Facharbeiter. Der Regen, der in Johannisburg und im nördlichen Teil Südafrikas, Mitte Oktober, tagelang wütete, hat nicht nur die Bausubstanz der Stadien, sondern auch die Zufahrtstraßen erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Stadien mögen zwar fertig werden und sehen auch irgendwie ganz nett aus, aber das Umfeld ist katastrophal. Das Mbomlela Stadion in Nelspruit (lt. FIFA: sollte schon fertig sein !)
Man sehe sich nur in Cap Town die Lage des Stadions an. Es liegt zwischen Atlantik, Waterfront (Vergnügungsviertel) und dem Signal Hill (306m hoch) und hat nur zwei Zufahrstraßen. Aus dem Nobelviertel „Three Anchor Bay“ und „Sea Point“ werden wohl keine Fans über den Western Boulevard M6 fahren, da es dort keine Hotels gibt. Alles wird sich aus dem Down Town über die einzige „Main Rd M61“ zum Stadion bewegen müssen.
Keine öffentliche Verkehrsmittel. Nur Bus und Taxi. Aber Achtung, die Massen- oder Kleintaxen (auch localbus genannt) sind für Ausländer, so gut wie unzugänglich. In den Kleintransporter, der für 8 Personen ausgelegt ist, werden fast doppelt so viele Personen gepresst. Taxameter Fehlanzeige. Die öffentlichen Taxen, haben ebenfalls keinen Taxameter. Ich habe erlebt, dass für ein und dieselbe Fahrtroute mehr als das Doppelte verlangt wurde. Busse; und hier beginnt das eigentliche Drama. Es sind kaum Busse im öffentlichen Straßenverkehr vorhanden, weil alles über die Kleintransporter (mafiöse Strukturen!) abgewickelt wird. Die vorhandenen Busse sind im Touristikbereich unterwegs. Mir wurde zugetragen, dass die Touribusse alle zwangsrekrutiert werden sollen. Das bedeutet für Südafrika, daß der Tourismus, während der WM-Zeit, so gut wie danieder liegt und der Tourismus (Kürger NP, Gardenroute, Cap der Guten Hoffnung, etc.) endlich mal Ruhe hat. Ob das der gesamten Branche dienlich ist, sei dahin gestellt.
Dann kommt noch ein weit aus größeres Problem auf die Fans und Fußballbegeisterten zu, das ist die enorm hohe Kriminalität. Nun kann man das Land in zwei Teile teilen. Nordteil (Johannisburg) voll in schwarzer Hand (in Durban herrscht die höchste Kriminalität! Es klingt wie ein Hohn, wenn man auf der offizielle site der FIFA liest: „Durban ist ein Schmelztiegel der Kulturen und besticht durch eine ungemeine Lebenslust.“), Südteil (CapTown) weißdominiert. Wie kommt das? Die korrupte Regierung (ANC + Partner wie Kommunisten und Gewerkschaften) haben die Grenzen so gut wie aufgeschlossen. Die Verwandschaftsverhältnisse (Tabo Mbeki heiratet eine Nichte Mugaves) zum Diktator Mugave (Simbabwe) sorgen für endlose Flüchtlingsströme. Die traurige Bilanz der grassierenden Armut, die Homelands und Scrottersiedlungen wachsen täglich. Die Farmer haben schon Angst, wenn sie nicht innerhalb von drei Tagen diese „Scrotter“ von ihrem Grundstück vertrieben haben, dann dürfen die – qua Gesetz – bleiben! Diktator Mugave lässt herzlich grüßen! Die Grundstücksbesitzer rüsten schon kleine private Schutztruppen auf. Der Schwarzmarkt für Faustfeuerwaffen floriert.
Täglich werden bis zu ca. 50 Morde (amtlich) registriert. Unser Reiseleiter hat sogar eine Dunkelziffer von ca. 1.000 Mensche pro Monat genannt, die verschwinden – wohin auch immer.
Es mutet einem schon merkwürdig an, wenn man im Hotel neben seinem Zimmerschlüssel auch noch ein Merkblatt „Visitor Safety Tips“ in die Hand gedrückt bekommt, mit dem dringlichen Hinweis, dieses genau zu studieren und auch so zu verfahren. Beruhigend, im Anhang findet man jede Menge Telefonnummer, die selten besetzt oder belegt sind.
Der Einheimische hat eine faszinierende Einstellung: „ Ich habe die Zeit – Ihr habt die Uhr und das Geld!“ Das sagt doch schon alles. Die Hotelpreise werden zur WM um das zig-fache hochkatapultieren. Die Lebenshaltungskosten steigen, man will den schnellen Reibach machen, dafür sind die Touristen gut. Nur was folgt danach und was hat die arme Bevölkerung in den Quadratmeilen großen Homelands (mit „Mandela“ Häuschen) und in den Scrottersiedlungen (wilde Wellblechbehausungen) – weder Wasser, Strom noch Grundversorgung. Das Wort Entsorgung – was auch immer – ist sekundär! Die Kriminalität wird wachsen und eine untätige Regierung wird sich im Lichte der WM räkeln und anschließend bittere Bettelgänge antreten müssen, um die Staatsschulden ab zu tragen, die sich angehäuft haben. Die Kommunen sind sowieso schon pleite. Man sieht dies am Straßenrand und sonst überall. Das Wort Umwelt ist ein Fremdwort. Das es weder Büchsen- noch Flaschenpfand gibt, liegt alles wild herum, besonders Scherben, Plastikmüll und sonstiger Unrat. Es klingt abartig, wenn es die Ärmsten der Armen nicht gäbe, die noch Verwertbares entdecken, würden die Städte im Müll versinken.
Die Einheimischen (nicht die Weißen) sind von jedweder Dienstleistungsbereitschaft völlig unbeleckt. Man muß alles vorkauen und dahinter her sein. Von alleine bewegt er sich nicht. Der Service in den Hotels ist äußerst mangelhaft. Der einheimische „Schwarze“ ist eingebildet, arrogant und respektlos, so wörtlich von einem Südafrikaner gesprochen. Eine Folge der plötzlichen Aufhebung der Appartheit. Es gab sogar schon Demonstrationen, die die weiße Regierung der NP wieder am Ruder haben wollte. Der neue Präsident Jacob Zuma (hat vier Frauen, eine davon ist nachweislich HiV pos.!), er hat in der 6. Klasse – die Schule verlassen und er hat sich bis heute noch nicht auf Aids testen lassen. Er behauptet, „danach kalt duschen reicht“! als es sich vor einem Richter wegen Vergewaltigung zu verantworten hatte.
26% der weibliche Bevölkerung ist aidskrank, die Dunkelziffer bei Männer dürfte weitaus höher sein, da es keine amtliche Meldepflicht gibt. Die Männer, die oft wochenlang bei den staatlichen Bauvorhaben zur WM beschäftigt sind, nutzen die Vielzahl der mit Aids befallenen, käuflichen Gunstgewerblerinnen oder vergewaltigen und bringen diese Krankheit mit nach Hause zu ihren Frauen. In Sachen Vergewaltigung ist Südafrika unangefochtener Spitzenreiter. Über 60% der schwangeren Frauen bringen aidskranke Babys zur Welt. Erschütternd!
Was können wir diesem Land nur wünschen. Eine erfolgreiche WM? Sportlich sicherlich und die FIFA wird sich auf die Schenkel klopfen (nach uns die Sündflut!), nur werden die Erfahrungen und Erkenntnisse der Besucher weitaus mehr Schaden dem Land zufügen, so das es sich über Jahre nicht erholen wird und das ist der größte, Imageschaden, dem wir, dem sonst so schönen und artenreichen Land, zufügen werden.
Ob das eine weise Entscheidung war, die WM in ein solches explosives Land zu geben?
Warten wir es ab.
28. Januar 2010 um 17:17
Lieber Sportfreund,
tausend Dank für den unglaublich präzisen wie gleichtzeitig informativen
und gleichzeitg aber mehr als nachdenklich stimmenden BERICHT AUS ERSTER HAND.