DEN SILBERSTERN IM VISIER

9. Kolumne in 2009

Neumarkter Tagblatt / Mittelbayerische Zeitung

Alles hätte so schön sein können. Der erste milde stimmende Frühlings-Freitag lud zum entspannten FCN-Gucken und FCN-Jubeln ein. „Jetzt kann der Club endlich mit einem Schlag sogar  wieder Rekordmeister werden „, frohlockte ich nach einem verdienten 2:0 Sieg über die TuS Koblenz ungebremst gegenüber zwei lieben Kollegen aus Neumarkt bzw. Weiden. Den darob überrascht und gnädig Schmunzelnden erzählte ich von der neu geschaffenen silbernen Meisterschale der DFL mit einem Versicherungswert von 30 000 Euro, die am 24.Mai erstmals an Deutschlands Zweitliga – Meister 2009 ausgehändigt werden wird. Auf jenem siebenstrahligen Silberstern ist der Vereinsname 1.FC Nürnberg bereits dreimal eingraviert. Und zwar für die Meisterschaften 1985, 2001 und 2005.
Genau so oft ist nur der Vereinsname des gegenwärtigen Bundesligisten VFL Bochum eingarviert.Tags darauf jedoch kam die böse Überraschung für alle Cluberer: Der sympathische, zähe und absolut bodenständig gebliebene Andy Wolf, der unlängst bei meiner Fußball-Lesung in der Grundschule in Allersberg durch sein Mitmachen über 200 Kinder richtig glücklich gemacht hatte, hat sich a Freitagabend leider abermals am rechten Knie verletzt. Und zwar offenbar doch schwerwiegender als zunächst vermutet.
Gestern musste er in Augsburg operiert werden. Die nun sicher notwendige längere Spiel-Pause für Andy Wolf, der als Abwehrstabilisator und zudem beruhigend wirkender Spielführer für mich entscheidend zum Aufschwung des Clubs in den letzten Wochen beigetragen hat, verringert natürlich mit einem Schlag sowohl die Aufstiegs- als auch erst recht die theoretischen Meisterschaftschancen des 1.FCN.
Doch dies muss im Moment zweitrangig bleiben. Hauptsache, der 26- jährige Andy wird wieder gesund und kann noch lange Fußball spielen. Gute Besserung, lieber Andy !
Zu allem  Überfluß haben dann am Sonntag die auf mich frühjahrsmüde und zumindest lustlos wirkenden.. Fürther in Aachen drei wichtige Punkte liegen lassen. Da kann die Tatsache, dass die Betzebube vom 1.FC Kaiserslautern daheim gegen RW Oberhausen ebenfalls zwei wichtige Aufstiegspunkte hergaben, die fränkische Fußballseele nur wenig trösten.
Unser aller „Kletter-Club“ ist jetzt schon auf Platz 4 angekommen. Das sind satte zehn Plätze besser als noch im September des Jahres 2008 und vier Ränge besser als zum Jahresbegionn und nur noch zwei Pünktala bis zum Hoffnungsplatz 3. Sehr gut, wenn man bedenkt, wo der Club vor sieben Monaten rumdümpelte. Sehr wenig, wenn man bedenkt, was der der 1.FC Nürnberg seinen mehr als geduldigen Fans nach dem dummen Abstieg im Mai 2008 alles versprache, ja versprechen musste.
Doch Bange machen gilt nicht. So ganz wohl allerdings ist mir vor dem Spiel der Cluberer übermorgen am Gründonnerstag in Oberhausen nicht.

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