WILLE statt ELEGANZ

„Wir rufen Günther Koch“
22. Kolumne im Neumarkter Tagblatt / Mittelbayerische Zeitung

Benno Möhlmann und Michael Oenning, die Trainer der SpVgg Greuther Fürth und des 1.FCN, fassten nach einem wirklich tollen 252.Franken-Derby am Sonntag Nachmittag 90 spannende Minuten in wenigen Sätzen gleichermaßen perfekt wie vielsagend zusammen.
Nachfolgende knackige Aussagen sprechen Bände, sind ehrlich und mutig. Auch ich habe das Spiel 90 minuten lang von meinem Reporterplatz aus im Stadion genau so erlebt und live entsprechend deutlich kommentiert.
„Ich hatte von Anfang an den Eindruck, bei uns fehlen hundert Prozent Einsatz. Der Club hat einfach mehr investiert. Wir müssen das Ergebnis akzeptieren“, resümierte ein fairer Verlierer, Fürths Trainer Benno-der Aufrichtige-Möhlmann.
 Nürnbergs tüchtiger Fußball-Lehrer Michael Oenning bilanzierte treffend wie nüchtern:“ Man hätte das Derby vorher nicht besser zeichnen können. Man hat gesehen, dass wir als Mannschaft weit nach vorn gekommen sind „.
Oft genug ist nur das im Fußball entscheidend. Nicht unbedingt die bessere, nein die siegeswilligere Mannschaft gewinnt! Wie letzte Woche hier beschrieben, kommt es maßgeblich auf die Stimmung der Mannschaft der Cluberer an. Christian Eiglers Sonntagsschuss kurz vor Schluss war ein Tor, das die Cluberer sicher noch lange in Erinnerung behalten werden. Es war der verdiente Lohn für 90 Minuten aufopferungsvollen Kampfes gegen die reichlich selbstgefällig für Greuther Fürth agierenden Allagui, Karaslavov, Takyi, Biliskov und Co. 
Schlimm und hochpeinlich allerdings waren die Eskapaden und das unsportliche Affentheater, das Nürnbergs Tormann und Ersatzkapitän Raphael Schäfer mehrfach aufführte und das von Schiedsrichter Fandel genau so übersehen wurde wie ein an Körperverletzung grenzendes Foul des anderen notorischen Clubstänkerers Javier Pinola am Fürther Bernd Nehrig.
Mein Fazit: Dieser jungen unverbrauchten und unverdorbenen November 2008-Club-Mannschaft traue ich mit dieser Einstellung und allerdings einer Einschränkung (vergleiche oben)- wie schon in der Kolumne des Neumarkter Tagblatts am vergangenen Dienstag hier angedeutet-fast alles zu!
Die zu eleganten Greuther Fürther werden allein mit spielerischen Mitteln in dieser Gedränge-Liga Zwei allerdings nie den Aufstieg schaffen. Schade!

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5 Antworten zu “WILLE statt ELEGANZ”

  1. Konni Schlupf sagt:

    Hi Günther!

    Wenn Pino rot hätte bekommen müssen, dann wäre aber auch das Foul an Bielern meiner Meinung nach rot gewesen!!

    Beste Grüsse aus Greding

    Konni

  2. GüKo sagt:

    Lieber Konni,

    sicher kann man darüber streiten…, hab dieses Foul aber als nicht sooo
    schlimm gesehen.

    Beste Grüße nach Greding

  3. Jan sagt:

    Hallo Günther,

    ich fand die Ausflüge von Rafa gar nicht sooo extrem. Er nimmt sein Amt als Captain halt ein bisschen zu wichtig. Viel mehr geärgert haben mich zwei Dinge. Erstens, dass Rafa Schäfer (und Du hast in Deiner geilen Reportage bei 90elf richtig darauf hingewiesen) bei seinen Abstößen und -schlägen das Tempo rausnimmt. Und zweitens ging mir die Arroganz des Herrn Allagui gewaltig auf die Nerven (geht alleine auf Rafa zu und will ihn noch verarschen).

    Liebe Grüße,
    Jan

  4. GüKoFC (Alexander Käb) sagt:

    Der Optimist meint: nur noch 6 Punkte bis zum Aufstiegsplatz
    Der Pessimist meint: nur 7 Punkte Abstand zum Abstiegsplatz

    Der Club steckt mitten im Mittelfeld, da ist nach wie vor alles drin! Hab gerade mal recherchiert: Hoffenheim stand letztes Jahr am 14. Spieltag auch mit 20 Punkten da und ist am Ende aufgestiegen! Zugegeben, der Vergleich von Hoffenheim mit dem Club hinkt, zeigt uns jedoch trotzdem die Chancen eines Aufstiegs des Clubs noch in dieser Saison.
    Dazu brauchts aber weiterhin den von GüKo angesprochenen Siegeswillen, sonst sehe ich die Situation nach dem nächsten Spieltag wieder eher pessimistisch…

  5. GüKo sagt:

    Ja…, deswegen habe ich ja auch Möhlmann mehrfach am Mikrofon „vorgeschlagen“, ihn rauszunehmen….:=)

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