ABLENKUNG
“Wir rufen Günther Koch” (Neumarkter Tagblatt/Mittelbayerische Zeitung)
Doch, doch: Es geht noch schlimmer bei unserem bayerischen Sorgenkind, bei unserem Club.
Dann nämlich, wenn man permanent und durchschaubar von eigenen Fehlern ablenkt und Sündenböcke sucht. Beim Club versucht man nach einem weiteren Trostlos-Kick, diesmal gegen Pseudo Real FSV Frankfurt, immer noch die Haupt-Schuld an einem völlig falsch zusammengestellten Kader (das beginnt übrigens bei den Torhütern und endet bei den nicht vorhandenen Außenstürmern) beim Erfolgs-Trainer und Millionen – Bringer „Euro-Hans“ Meyer und dessen unglücklichem Nachfolger Thomas von Hessen zu suchen.
Dessen ehemaliger Assistent und untadeliger gegenwärtiger Trainer Michael Oenning muss jetzt die Suppe auslöffeln. In Wirklichkeit tragen aber der Präsident und vor allem der Sportdirektor des 1. FCN die Haupt-Verantwortung an der misslungenen Kader-Zusammensetzung. Die beiden sollten mannhaft sein und so viel Ehre besitzen und Stärke zeigen, diese ihre ureigene Verantwortung endlich auch mal öffentlich einzugestehen und nicht nur mit billigen Stimmungs-Parolen auf andere mit dem Zeigefinger zu zeigen, die sich nicht mal wehren können. Neuerdings kriegen also die Spieler des 1. FCN ihr Fett weg. Diese und ihre Familien erleben aber tagtäglich hautnah und auf vielfältige und unterschiedlichste Weise Ihren Arbeitgeber. Sie können sich also viel besser als wir alle ein Bild vom wahren Niveau und Innenleben des Clubs machen. Vor allem aber haben die Spieler ein Recht auf faire Behandlung als Mitarbeiter und Vertreter des Vereins nach außen. Ihnen einfach zu unterstellen, dass sie keine Leistung bringen wollten, halte ich für blanken Unsinn. Das würde ich mir als Spieler – auch und gerade weil es heutzutage letztlich immer und überall nur noch durchreisende Trikotträger und Gehaltsempfänger sind- nicht zweimal vorwerfen lassen, sondern dann notfalls auch wie vorgeworfen auf dem Platz bewusst oder unbewusst nachvollziehen.
Frei nach dem psychologischen Motto sich selbst erfüllender Prophezeiungen…
Die STIMMUNG im Verein und in der Mannschaft muss schleunigst besser werden. Vielleicht klappt es dann auch wieder auf dem Rasen und mit dem Ball. Also, Herr Roth und Herr Bader seien sie ehrlich zu sich und zu IHRER Mannschaft. Das könnte, glaube und hoffe ich wenigstens, am ehesten und am preiswertesten (!) doch noch Wunder wirken. In jedem Fall ist das klüger als zu lachen oder jetzt Stärke vorzugaukeln und mit Kündigungen und Personalwechsel in der Winterpause zu drohen.
Günther Koch
12. November 2008 um 1:01
Dem ist nichts hinzuzufügen, weil in vollem Umfang richtig.
Ralf Bauer