Club-Präsidium zeigt Klasse
„Wir rufen Günther Koch“ (Neumarkter Tagblatt /Mittelbayerische Zeitung)
„Freu Dich doch“ meinte Trainer Michael Oenning etwa eine Stunde nach dem mit 2:0 gewonnenen Spiel des 1. FCN gegen den SC Freiburg .
Nach 90 Minuten aufregender Radio-Vollreportage für 90elf war ich in Gedanken immer noch beim Spiel. Aber ich wollte wissen, ob die Mannschaft in der Gehöfte- Liga gegen spielerisch gute Mannschaften wie Freiburg zwangsläufig besser aussieht, etwa, weil sie sich dann instinktiv an das Niveau der 1. Liga erinnert. “Vielleicht wissen die Jungs da, dass jeder Fehler sofort bestraft wird“, antwortete ein entspannter Michael Oenning nach seinem ersten Sieg als Club-Trainer.
Zwei späte Tore (Kluge und Mintal) und drei Punkte tun dem Club und der geschundenen Seele seiner Anhänger gut. Allerdings muss jetzt nachgelegt werden. Was natürlich als erster der kluge Fußball-Pädagoge Oenning anmahnt. Dass dies allerdings bei einer Mannschaft geschehen soll, die am Sonntag saftige 9 Ostsee-Glocken in Rostock kassierte, macht die Aufgabe eher verführerisch leicht als wirklich einfach. Aber: gegen Koblenz in Koblenz könnte am Sonntag bei konzentrierter Abwehrarbeit schon eine einzige Mintal- oder Eigler- oder Charisteas- Glocke reichen.
Für mich aber war die größte angenehme Überraschung am vergangenen Wochenende ein noch viel wichtigerer Club-Sieg .
Damit meine ich nicht nur die Einigung mit dem eigenwilligen, unangepassten Hans Meyer, sondern die Tatsache, dass der 1. FC Nürnberg 11 Tage nach einer eher kleinkariert gesteuerten Mitgliederversammlung tatsächlich doch noch, wie auf jener Versammlung von mir vorgeschlagen, späte Größe und Klasse zeigt. Endlich bedankt sich der 1. FCN bei „Euro-Hans“, der dem Club die größten nationalen und internationalen Erfolge seit Menschen Gedenken und nicht zuletzt auch wegen geschickter Transfererlöse zig Millionen Euro Mehreinnahmen bescherte, mit folgenden nachgerade erstaunlichen Sätzen:
„Die Tätigkeit von Hans Meyer beim 1. FC Nürnberg war geprägt von großen spektakulären Erfolgen, insbesondere dem DFB-Pokalsieg 2007. Der Name Hans Meyer wird auf Dauer in Nürnberg mit diesem Erfolg verknüpft bleiben“
Das hat ja richtig Klasse!! Respekt und Danke, Herr Bader, Herr Roth und Herr Woy!
Jetzt wünsche ich dem Club und seinen Anhängern nur noch, dass Hans Meyer nächste Saison auch öffentlich gebührend vom Club verabschiedet wird. Dann nämlich, wenn Mönchen – Gladbach mit Trainer Hans Meyer im Stadion der Franken spielt. Womöglich sogar in der Bundesliga…?
Zu schön, um wahr zu sein, wäre das!
Günther Koch