Ein klares PRO oder CONTRA

209. Kolumne „Wir rufen Günther Koch!“
NEUMARKTER TAGBLATT/MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
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rint: 24./25./26.Dezember 2016
210. Kolumne: zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden

Max war sofort auffällig, auf dem Fußballplatz. Dort, wo er früher für den Club auch schon mal in der ersten Mannschaft, allerdings unter Trainer Weiler, versuchsweise auf seiner Nebenposition als Rechtsaußen eingesetzt wurde.

Das kann auch mal für einen Linksfuß reizvoll sein, aber seine bessere Position ist die linke Außenbahn, und genau da kam er am Montag gegen seinen alten Verein, den 1. FC Nürnberg als Einwechselspieler ab der 74. Minute für den 1. FC Kaiserslautern zum Zuge.

Und prompt wurde es beim Spielstand von 1:0 für den Club brenzlig, ja sogar gefährlich. Maximilian Dittgens Antritt und seine technischen Fertigkeiten führten nicht nur beim überraschten Gegenspieler Miso Brecko zu Kopfschmerzen und Atemnot, sondern bei der gesamten bedächtigen Abwehr des 1. FCN.

Lediglich der überragenden Reaktion von Torhüter Thorsten Kirschbaum, der sich heimlich still und leise zum besten Torhüter der 2. Bundesliga gemausert hat, war es in den ersten zwei Minuten Maxens Mitwirkens zunächst zu verdanken, dass es beim halbhohen, raffinierten Linksschuss Richtung langes Eck vorm Familien-Block nicht schon 1:1 durch ausgerechnet diesen Ex-Cluberer Max Dittgen hieß.

Aber die zwei Ecken, die Max innerhalb von einer Minute herausholte, hatten es ebenfalls in sich und brachten dann auch sofort das 1:1 (78.). Aber da schauten wir auf der Tribüne längst ziemlich teilnahmslos drein, da wir dem von mir hier am Spieltag zu Recht als richtungweisend bezeichneten Spiel längst nicht mehr konzentriert folgen konnten.

Mein Freund und Gast sowie ehemaliger Schüler Sebastian Barth neben mir, selbst langjähriger Cluberer und zusammen mit Stefan Kießling und Dominik Reinhardt aber auch Philipp Lahm sowie Bastian Schweinsteiger mal Auswahlspieler, hatte mich da bereits über den fast zeitgleichen entsetzlichen Terroranschlag in Berlin informiert. Mit einem Schlag wurde da Fußball und sogar der Club zur Nebensache.

Dennoch hier mein versprochener Rückblick und Ausblick: In 17 Spielen 25 Punkte zu holen, war in etwa das, was man erwarten konnte. Aber auch nicht viel mehr! Glück und Pech hielten sich dabei in etwa die Waage. Neun Heimspiele in der Rückrunde und das Derby in Fürth eröffnen bei nur sieben Punkten Rückstand auf Platz zwei (!) eine vorweihnachtliche, zumindest gefühlte Riechweite zur oberen Tabellenregion.

Dort agieren vor allem die mit den dicken Konten und oft auch Investoren. Wichtig wird sein, dass dieser, unser ehedem so ruhmreicher 1. FCN 2017 eine klare Entscheidung Pro oder Kontra moderne Vereinsform trifft, damit alle Cluberer wissen, wie es weiter geht. Danach dann aber bitte alle an einem Strang ziehen – so oder so.

Dies, sowie gesegnete Weihnachten und – viel wichtiger – ein friedlicheres, gesundes neues Jahr, wünscht uns allen

Euer
Günther Koch

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Eine Antwort zu “Ein klares PRO oder CONTRA”

  1. KW 51/2016 | beGLUBBt sagt:

    […] Ein klares PRO oder CONTRA […]

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