Letzte bayerische Träume

15. Kolumne „Wir rufen Günther Koch“
Neumarkter Tagblatt / Mittelbayerische Zeitung (mz.de)

Eine schlechte Saison für uns Bayern in Franken und für uns Franken in Bayern ist fast überstanden. Der FC Bayern München wird vermutlich nicht mal mehr Meister, sondern verschreckter Zweiter, womöglich vom VfB Stuttgart gepeinigter Dritter, oder evtl.sogar nur peinlicher Vierter. Ein bitteres Jahr wäre das für Deutschlands einzige Fußball-Vorzeige-AG: im Pokal hochkant in Leverkusen rausgeflogen (2:4) und in der Champions-League mit Pauken und Trompeten in die Kümmernis-Ecke gespielt..In der Bundesliga vom Erz-Freund Felix Magath mit geradezu beleidigender Höflichkeit

einmal fast lächerlich gemacht (5:1!!). So was tut richtig weh, dem listigen Felix Magath jedoch saugut. Er aber zeigt das nicht und bedankt sich sogar schelmisch für all das, was er dem FC Bayern zu verdanken habe. Ein armer Uli Hoeness muss kurz vor seinem Abschied als Manager genau das machen, was er gar nicht liebt: den Diplomaten mimen und Felix Magath höflich vorab zur Meisterschaft gratulieren. Auch wenn noch nicht alles endgültig entschieden ist. Ein kleines Fünkchen Hoffnung bleibt den zu ungewohnter Bescheidenheit gezwungenen Bayern noch. Aber nur, falls der SV Werder Bremen so beschwingt und von orientalischen Bauchtänzerinnen inspiriert, aus Istanbul vom UEFA-CUP-FINALE zurückfliegt, dass sie den VW-FL Wolfsburg auf eigenem Werkstatt-Grün ausbremsen und locker umkurven.
Am Samstag war ich in Sinsheim/ Hoffenheim live dabei, wie Ribery in Weltklasseform auftrumpfte. Für die holländisch-französisch-italienisch-brasilianisch-argentinisch-bayerische FCB-Kicker-Gruppe gab Franck auch läuferisch und kämpferisch alles. Immer wieder aber rieb er sich ungläubig seine Äuglein. Staunend musste er nämlich mit ansehen, was junge, billige, wilige und wendige Lust-Fußballer namens Demba Ba, Wellington, Obasi, Weis und Carlos Eduardo inmitten einer brüchigen Bayern-Abwehr für herrliche Fußball-Samba-Tänze veranstalteten. Nur gut, dass es wieder mal, so wie schon am Dienstag zuvor in München gegen Leverkusen, keinen Schiedsrichter gab, der gegen die Bayern einen Strafstoß gepfiffen hätte….. 
Und in der 2.Liga?
Am Sonntag sah ich dann in Fürth, wie die Ärmsten wieder mal ein reguläres 1:0-Tor aberkannt bekamen und dann den besseren Mainzern 0:2 unterlagen. Womöglich war das für die sympathischen Kleeblättla der allerletzte Traum von einem Aufstieg in die Bundesliga. Ein schwacher Trost für uns in Bayern, dass der TSV 1860 München und der FC Augsburg endgültig gerettet sind.
Doch was macht unser aller Lieblings-CLUB ?
Entweder, es geschieht 10 Jahre nach dem abgrundtiefen Dilemma von 1999 („Ich pack das nicht..!“…) 
mal in allerletzter Sekunde ein Wunder 2009, weil Oberhausen in Mainz auftrumpft, oder aber unser aller Nerven und Herzen werden in zwei Relegationsspielen bis Pfingstsonntag strapaziert…..

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Eine Antwort zu “Letzte bayerische Träume”

  1. Konni sagt:

    Hi Günther!

    Erinnere mich nicht an den 29. Mai 1999(Baumann-Versager wurde an diesem Tag zum Millionär), das war der schlimmste Tag für mich als CLUB-FAN!!

    Beste Grüsse aus Greding

    Konni

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